Menschen, die uns prägen – Die Kolumne von Tanja Kury-Rilling

 

Menschen, die uns prägen

An Allerheiligen wurden wir darauf hingewiesen, dass wir alle Heilige seien oder jedenfalls jede und jeder von uns auf ihre und seine Art heilig sein kann. Das regte mich an, darüber nachzudenken, wer in meinem Leben schon als eine Art Heilige oder Heiliger für mich gewirkt hat oder einfacher: Wer mich im positiven Sinne geprägt hat.

Gerade in der aktuellen Zeit der Kontaktbeschränkungen, wo ich versuche, gegebenenfalls auf andere Art mit Menschen in Kontakt zu bleiben, und ich überlege, bei wem ich mich mal wieder melden möchte, ist mir dieser Gedanke wieder in den Sinn gekommen: Welche Menschen prägen mich?

Da fallen mir meine ersten Bezugspersonen ein: meine Eltern und Geschwister.
Später dann mehr und mehr auch meine Freundinnen und Freunde. Mein Partner.

Aber auch viele einzelne Personen, an die ich im ersten Moment gar nicht denke. Eine Kindergärtnerin, eine Lehrerin, ein Lehrer, ein Vikar, eine Führungskraft, eine Studienkollegin… Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr Menschen fallen mir ein. Ich stelle fest, dass es ganz schön viele Menschen sind, die mich geprägt haben oder noch prägen.

Zu einigen habe ich längst keinen Kontakt mehr, manchmal war es auch nur eine einzige Situation. Keine Möglichkeit mehr, diesen eine Rückmeldung zu geben. Mich zu bedanken für Worte oder Gesten, die mir gutgetan haben. So bin ich einfach dankbar dafür.

Sie und Euch möchte ich ermuntern, selbst auf Entdeckungsreise zu gehen, wer Sie/Dich positiv geprägt hat oder aktuell noch prägt. Das ist ein schöner Schatz, der Mut macht und Zutrauen gibt.

Gleichzeitig stelle ich fest: Dazu braucht es manchmal gar nicht viel. Das kann jeder von uns. Es genügt oft schon ein Kompliment, ein aufmunterndes Lächeln, ein Blumenstrauß, zuhören, da sein.

Jetzt wäre doch eine gute Zeit, damit anzufangen. Damit das neue Jahr ein gutes Jahr wird, für uns und für unsere Mitmenschen in nah und fern.

 

 

Ein Gedanke zu „Menschen, die uns prägen – Die Kolumne von Tanja Kury-Rilling

  1. Liebe Tanja,
    Deine Kolumne hat mich dazu angeregt, darüber nachzudenken, wer mich alles geprägt hat. Und da sind mir viele Menschen eingefallen, zu denen ich teilweise heute keinen Kontakt mehr habe, aber die mich doch wesentlich beeinflusst haben. Dafür bin ich sehr dankbar.
    Neulich sah ich den Film „Der Junge muss an die frische Lust“. Er handelt von der Kindheit von Hape Kerkeling und ist sehr empfehlenswert. Zum Schluss spricht er selbst und sagt im Gehen: „Ich bin meine Mutter, mein Vater, meine Omas und Opas, mein Bruder, meine Tante, mein Onkel, meine Lehrer und Viele mehr.“ Da wurde mir erst mal bewusst, wie Recht er hat. Alle Begegnungen hinterlassen in uns etwas.
    Ich denke, auch Menschen, die einem nicht so gut getan haben, sind wichtig für unsere Entwicklung, weil wir dabei lernen können, auch mit widrigen Umständen zurecht zu kommen. Menschliche Begegnungen können aber auch zerstören, wenn wir zum Beispiel an die Fälle von Kindesmissbräuchen denken. Da werden Seelen zerstört. Diese Menschen sind für ihr ganzes Leben gezeichnet. Das macht mich wütend und fassungslos und ich bin der Meinung, dass diese Vergehen noch strenger geahndet werden sollten.

    Danke für Deinen tollen Beitrag!

    Liebe Grüße
    Gerlinde

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