Quer? Echt schräg!

 

Das Seuchenjahr 2020 ist gottseidank vorbei. Doch weiß das auch das Virus? Die Zuversicht fürs Neue Jahr jedenfalls hält sich in Grenzen. Zu hoch ist die Zahl der täglich Neuinfizierten, immer mehr sterben an oder mit Corona, die 7-Tage-Inzidenz schwankt bei nach wie vor steigender Tendenz. Kein Wunder, dass die Politik alles Mögliche versucht, um die Pandemie einzudämmen: Nach dem Lockdown im Frühjahr die Lockerung im Sommer, dann im November Lockdown „light“, weitere Einschränkungen im Dezember und nun wieder ein „harter“ Lockdown. Anreize, miteinander in Kontakt zu treten, sollen weitgehend vermieden und so das Infektionsgeschehen reduziert werden.

Das ist hart für uns als soziale Wesen. Umso mehr, wenn man nicht in festen Beziehungen lebt. Nicht immer fällt es leicht, jede der Corona-Schutzmaßnahmen als sinnvoll zu erkennen oder sie zu befolgen.

Und dennoch – der überwiegende Teil der Bevölkerung hält sich dran. Bis auf einige, die sich quer stellen, indem „quer denken“. Da geht manches „kreuz und quer“ (wobei mir als Christ das Kreuz entschieden näher liegt). Und dass „quer“ selten lösungsorientiert ist, zeigt das Beispiel des „Ulmer Spatzen“.

Nicht, dass ich was gegen Meinungsfreiheit oder Demonstrationsrecht hätte; ich halte dies für grundlegende Errungenschaften einer Demokratie. Diese Rechte in Anspruch zu nehmen bedeutet aber auch, Verantwortung zu zeigen. Individuelle Freiheitsrechte entgegen der pandemiebedingten Einschränkungen einzufordern halte ich für puren Egoismus. Die Gefahr des Virus für Leib und Leben zu negieren ist echt schräg. Und sich wider aller Vernunft jeglichen Schutzmaßnahmen wie Mund-Nasen-Schutz oder Abstand zu verweigern und damit andere zu gefährden ist schlichtweg a-sozial.

Dabei ist gerade jetzt Rücksichtnahme und Solidarität das Gebot der Stunde. Ist es da zu viel verlangt, durch Mund-Nasen-Bedeckung und Abstand sich und andere zu schützen? Wobei – Abstand halten sie ja, die „Querdenker“ … zum gesunden Menschenverstand!

3 Gedanken zu „Quer? Echt schräg!

  1. Hallo Herr Steibli,

    ich bin sehr traurig Ihre Antwort zu lesen.

    Ich kann nur mit Ihrer Frage beantworten: >> Warum tun Menschen das, obwohl die objektiven Zahlen und Fakten sie widerlegen?<> über „56.000 Menschen sind bisher allein in Deutschland AN dem Virus gestorben <>Unfrieden stiftende und Hass säende<< bezeichnen?

    Ich respektiere was Sie schreiben aber ich kann nicht annehmen, dass Ihre Argumente mit Zitation aus der Bibel etwas mit aktueller Lage, leider haben.

    Freundliche Gruesse aus Wannweil, 15.02.2021, P. Willich

  2. Sehr geehrter Herr Münch,
    zu Ihrem schrägen Artikel kann man nur sagen, Sie sollen Ihren Beruf weiter ausführen, ohne jetzt einen Virologen oder anderen Spezialist zu spielen.
    Sie berufen sich an Meinungsfreiheit, dabei greifen Sie nicht nur “ anders-denkende“ aber auch Leute mit Fachwissen und Verstand.
    Wieviele mals wurde schon für Corona Toten Fürbetten ausgesprochen? Mir fehlt jetzt Fürbetten für umgebrachte und beschädigte nach der Impfung!
    Die Kirche verstehe ich als ein Education Ort für einfache Menschen, mindestens historisch gesehen, jetzt aber erfüllt auch diese Role nicht mehr!

    Die Links wo Sinnlosigkeit von Masken, auch FFS2 mit Studien belegt ist suchen Sie bitte selbst aus.
    (Hier war ein Link von Herrn Willich hinterlegt, den wir aus rechtlichen Gründen entfernt haben.)

    Mit freundlichen Gruessen Peter Willich

    1. Lieber Herr Willich,
      eine Impfung ist immer ein Risiko und es kommt leider immer wieder zu Unverträglichkeiten und Impfschäden, bis hin zu Sterbefällen, nicht nur bei der Covid (Corona)-Schutzimpfung. Aber das Risiko, an Corona schwer zu erkranken oder sogar zu sterben, ist um ein Vielfaches höher. Mehr als 56.000 Menschen sind bisher allein in Deutschland an dem Virus gestorben, jeden Tag sterben immer noch mehrere Hundert.
      Manche Menschen haben dennoch eine andere Sicht auf die Krankheit ihre Folgen und bekämpfen sogar die Schutzmaßnahmen. Auch Sie äußern sich kritisch und fühlen sich durch die Kolumne verletzt.
      Warum ist das so? Vielleicht empört es Sie, dass Ihrer Meinung nach etwas Wichtiges verschwiegen wird. Oder Sie misstrauen grundsätzlich dem, was „die da oben“ sagen.
      Manche behaupten, dass die Todeszahlen gar nicht stimmen oder nicht mit Corona zusammenhängen würden und dass es keine „Übersterblichkeit“ (also die Abweichung von den durchschnittlichen normalen Todeszahlen nach oben) geben würde. Die offiziellen Statistiken des RKI, die eine Übersterblichkeit von 25% belegen (in dem am schwersten betroffenen Bundesland Sachsen sogar von 103%) werden bezweifelt und die Corona-Maßnahmen der Regierung in einen Zusammenhang mit irgendwelchen Machenschaften gebracht. Sie geben sich einen wissenschaftlichen Anstrich, verdrehen oder reißen Informationen aus dem Zusammenhang oder erfinden gleich irgend etwas, das sie dann als Tatsache behaupten.
      Warum tun Menschen das, obwohl die objektiven Zahlen und Fakten sie widerlegen?
      Manche wollen Unfrieden stiften und Hass säen, weil sie meinen, davon politisch profitieren und die Gesellschaft, wie sie ist, zerstören zu können. Sie kann man nicht mit Zahlen und Fakten überzeugen, denn das wollen sie ja gar nicht. Sie wollen, dass das Gift des Hasses und der Verunsicherung wirkt, das sie verbreiten. Solche Menschen haben Sie vor einer Weile auf den Stufen des Reichstagsgebäudes in Berlin gesehen, wie sie mit Gewalt in das Gebäude eindringen und unsere Gesellschaft, wie sie ist, zu Fall bringen wollten.
      Andere lassen sich durch die Behauptungen verunsichern. Sie wissen nicht mehr, was oder wem sie glauben sollen. Die Wahrheit erscheint ihnen verwirrend und beängstigend, die scheinbare Wahrheit ein bequemer oder beruhigender Ausweg. Es ist entgegen allen Fakten einfacher zu glauben, Masken wirken nicht, als sich der Mühe des Tragens zu unterziehen und so auch wahrhaben zu müssen, dass die Pandemie da ist.
      Wieder andere schaffen es nicht, ihre Individualität hinter ein für sie fernes Gemeinwohl zu stellen und sich einzureihen. Sie empfinden es bereits deswegen als demütigend, eine Maske zu tragen, weil es ihnen vorgeschrieben wurde und sie sind deswegen gerne empfänglich für Behauptungen, die sie darin bestärken.
      Ich glaube nicht, dass Sie zu denen gehören, die für Tatsachen unzugänglich sind, weil sie Unfrieden stiften möchten. Dann würden Sie wahrscheinlich keine kirchliche Internetseite aufsuchen. Dennoch möchte ich Sie jetzt nicht mit Tatsachen überzeugen, oder, wie die Kolumne, die Sie kritisieren, an Ihre Verantwortung für die Gesellschaft und für Ihre Mitmenschen, in der Bibel „der Nächste“ genannt, appellieren.
      Ich möchte Sie einladen. Sie verweisen auf die Rolle der Kirche, der sie nicht mehr gerecht werde und die Sie darin sehen, einfache Menschen zu erziehen . Nun ja. Erziehen vielleicht nicht, aber ihnen Raum zu geben, ihren Weg zu gehen und von Jesus Christus zu lernen. Vielleicht kennen Sie dieses Zitat aus der Bibel, in dem Jesus spricht: „Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid! Ich will euch erquicken. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; und ihr werdet Ruhe finden für eure Seele.“
      Wir müssen nicht gleich verstehen, was das heißt. Aber wenn es Sie anspricht, „Ruhe zu finden“ für Ihre Seele, dann kommen Sie mal wieder in eine Kirche und versuchen Sie, Ihr Herz zu öffnen. Sie brauchen keine Lösung zu finden oder irgendetwas zu glauben. Wenn Ihnen eine Fürbitte für die Geschädigten der Impfung fehlt und diese Bitte aus Ihrem Herzen kommt, dann bringen Sie sie vor Gott. Ich bitte mit Ihnen.
      Herzliche Grüße, Michael Steibli

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