Zuversichtlich bleiben: Adventskalender 2020

Man sagt, die Gesichter in dieser Nacht ​​
seien anders als sonst. ​​
Denn sie erwarten ein Wunder. ​​ ​​

Antoine de Saint-Exupéry ​​ ​​

Werdende Eltern warten voller Vorfreude auf ihr kleines, großes Wunder.
Wie es wohl der jungen Maria damals ging, als sie das Baby im Arm hielt? Und Josef erst?
Die Umstände waren mehr als schwierig. Dennoch lag ​Hoffnung in der Luft: „Fürchte dich nicht!“ ​​​​

Unsere vielen Lichter an Weihnachten erinnern an das Weihnachtswunder, das bis heute unsere Herzen erreicht. Und so wünschen wir Ihnen eine wundervolle Zeit. Leben Sie zuversichtlich. Erwarten Sie Wunder. Wir haben allen Grund dazu. ​​​​

Sehr gerne haben wir Sie durch die Adventszeit begleitet. ​​Es war uns eine Freude. ​​

Bleiben Sie zuversichtlich! ​​

Ihr LichtBlicke-Team ​​

Hannah Molfenter, Rainer Degen, Gerlinde Münch, Jürgen Raiser und Sabine Rist

Musik: „In dulci jubilo“ vom Südwestdeutschen Kammerchor Tübingen

Was Weihnachten ist,​
haben wir fast vergessen.​
Weihnachten ist mehr ​
als Lärmen und Kaufen,​
durch neonbeleuchtete Straßen laufen.​

Weihnachten ist: ​
Zeit für die Kinder haben,​
und auch für Fremde mal kleine Gaben.​
Weihnachten ist mehr
als Geschenke schenken.​

Weihnachten ist: ​
Mit dem Herzen denken.​
Und alte Lieder beim Kerzenschein -​
so soll Weihnachten sein!​​

Autor unbekannt​​

Dazu ein kräftiges Halleluja!

Musik: Halleluja

Gute Nachrichten braucht der Mensch! Es gibt zur Zeit viel Leid, Unsicherheit, Ratlosigkeit und Müdigkeit in unserer Welt. Das Wissen darum soll uns nicht lähmen. Die Weihnachtsbotschaft will aufbauen und motivieren. Was man singt, das glaubt man wirklich, deshalb die Einladung, dieses Lied anzustimmen:​​

Nun freut euch, ihr Christen, singet Jubellieder​
und kommet, o kommet nach Bethlehem.​
Christus, der Heiland, stieg zu uns hernieder…​
Kommt, lasset uns anbeten den König, den Herrn.​

Der Abglanz des Vaters, Herr der Herren alle,​
ist heute erschienen in unserm Fleisch:​
Gott ist geboren als ein Kind im Stalle…​
Kommt, lasset uns anbeten den König, den Herrn.​​

Pfarrer Dr. Tomas Begovic​

Musik: Erik Pastink mit Ensemble (CD dazu gibt es im ev. Pfarramt Wannweil)
Gesang: Silke Hornung

Ein Gruß blühender Zukunft ​

Vielleicht ist das Weihnachtsfest wie eine Amaryllis-Knolle. ​
Man ahnt nicht, was in ihr steckt. ​
Es braucht Geduld und Zeit, ​
bis sie blüht und es Weihnachten wird ​
in mir.

Siehe ein König kommt zu dir,​
ein Gerechter und ein Helfer.​ ​

Siehe,​
ich habe etwas für dich vorbereitet​
für diesen Tag.​
Ich sehe das Licht hinter deiner Haut​
und zwischen deinen Gedanken.​
Ich sehe die vielen Adventsstuben,
die in deinem Herzen auf dich warten.​
Ich sehe lichtvolle Geheimnisse,​
die dein Innerstes erfüllen werden.​
Ich werde mit meinen Leuchtstiften​
auf die Tafeln deines Herzens schreiben,​
die tausend Kerzen entzünden,​
die in der Stille deiner Herzenskathedrale warten.​ ​

Es ist alles bereit.

Stille Nacht Platz. ​

Kaum vorstellbar. Rund um die stille, heilige Nacht nimmt doch meist was andres Platz: Abgehetzt sein, Familiendynamiken, Entsetzen über die Zustände der Welt, …​​

Und dieses Jahr? Wird die Stille Nacht 2020 ein bisschen stiller, wenn der Trubel ausbleibt? Ein bisschen heiliger, weil wir in diesem Jahr gelernt haben, was uns wirklich wichtig ist im Leben? Oder wird die Stille umso gespenstischer, weil das Herz unruhig ist? Und Weihnachten viel weniger heilig, weil liebgewordene Traditionen, Menschen, Rituale… fehlen?​​

„Mach bitte mal Platz!“, höre ich eine Stimme in mir, jedes Jahr zu Weihnachten. „Mach mal Platz für Weihnachten in dir! Für das, worin du Gott in dieser Welt ankommen spürst!“ ​

Ich wünsche uns allen einen Stille Nacht Platz. Dass wir Platz haben für die Stille und Heilige Nacht, für das Göttliche in der Welt und in unserem Leben.​​

Pfarrerin Cordula Modrack, Kirchentellinsfurt​​

Musik: „Seht die gute Zeit“: Interpretiert von: Jürgen Grandel (Cajon), Klaus-Dieter Kriegeskorte (Klavier), Carolin Dressler (Oboe, Bass), Wolfgang Dressler (Gitarre)

Ideen für ein wenig freie Zeit:​
  • Ich male Mandalas oder spiele mit Farben​
  • Ich forme ein Herz aus Ton​
  • Spiele sind heute angesagt
  • Ich telefoniere mit Freunden
  • Ich hole meine alten Fotoalben hervor
  • Ich koch mein Lieblingsrezept

Und was machst du heute?

Körpergebet​

Hier bin ich, Gott, ​
vor dir so wie ich bin. ​
Ich öffne mich deiner Nähe. ​
Dein Wort der Liebe ​
durchströmt mich. ​
Es lässt mich wachsen und weit werden ​
und getrost sein ​
in dir. ​
Amen

Mich mit den Vögeln​
empor schwingen​
dem Licht entgegen​
nur für heute​
alle Erdenschwere​
hinter mir lassen​
die Freiheit des Advents​
erspüren​

Text: Ursula Wagner​
Bild: Friedhelm Jehle

Der 3. Advent: Gaudete

Virus, Einsamkeit,
Einschränkungen, Angst,
Unsicherheit, Sehnsucht,
Dunkelheit ​
Freut euch? In dieser Zeit? ​
JA! Freut euch TROTZ(T)DEM!​

Gaudete​

Freut euch​
In dieser Zeit?​
Noch einmal sage ich:​
Freut euch!​

 

Musik: FREU DICH ERD UND STERNENZELT aus dem Koster St. Marienberg

Link zur Musik

Die alten Freunde sind wieder da.​
Hohn und Spott,​
Verachtung und Kälte.​
So zünde ich drei Kerzen an:​
eine leuchtet für meine Würde,​
eine leuchtet für meinen Wert als Mensch,​
und eine für meine innere Schönheit.​
Ich lasse meine Augen so lange auf ihnen ruhen,​
bis sie nichts anderes mehr sehen.

Wir müssen Weihnachten retten. ​ ​

Das höre ich im Moment ständig. Ich glaube, das müssen wir nicht. Weihnachten braucht keine Rettung, Weihnachten rettet uns. Es hat zweitausend Jahre überstanden. Ist durch den 30-jährigen Krieg gegangen, war bei den Pestkranken, hat sich an die Seite der Verfolgten gestellt und sich nicht darum gekümmert, ob Lametta am Baum hing. Weihnachten hängt nicht davon ab, ob fünf oder zehn zusammen feiern. Weihnachten lässt sich nicht machen. Klöße zur Gans sind schön, aber nicht notwendig. Die Geschichten sind da. Der Stern ist da. Menschen sind da, an vielen verschiedenen Orten. Die Fantasie ist da, sich auf den Weg zu machen. Ausschau zu halten, was trägt, wenn es nicht das Gewohnte ist. Die Hoffnung ist da, dass es winzige Anfänge gibt, die zur Rettung werden. ​

Susanne Niemeyer

Die Musik stammt von einer Künstlerin aus unserer Adventskalendergemeinschaft.

Lay down your heart

Brecht auf ohne Landkarte – ​
und wisst, dass Gott unterwegs zu finden ist, ​
und nicht erst am Ziel. ​
Versucht nicht, ihn nach Originalrezepten zu finden, ​
sondern lasst euch von ihm finden ​
in der Armut eines banalen Lebens. ​

Madeleine Delbrêl

Licht

Heute kam das Licht
plötzlich ins Haus geschneit
und ich hatte nicht
mal ein bisschen Zeit
mir durchs Haar zu fahren
den Hemdknopf zu schließen
Contenance zu bewahren
den Schock zu genießen
Licht hat sich breit gemacht
stand auf den Stufen
als hätte es Post gebracht
und käm wie gerufen

Hermann Wallmann

Advent ​

Advenire heißt Ankommen. ​
Doch wer kommt zu wem? ​
Und wann geschieht es, das Kommen? ​
An Weihnachten, da feiern wir es:
Jesus kommt, kommt zu dir und zu mir. ​
Advent ist davor: Vorfreude. ​

Pfarrer Bernd Rexer, Wannweil​

Musik zum 2. Advent

Das kann ich.
Das geht.
Das erreiche ich.
Ich mach weiter.
Da find ich eine Lösung.
Vielleicht traust Du Dich heute,
Du selbst zu sein,
neue Erfahrungen zu machen,
an Dich zu glauben,
Neues zu wagen,
Deinen Weg zu gehen,
Deine Träume zu leben.

„Es treibt der Wind im Winterwalde​
die Flockenherde wie ein Hirt​
und manche Tanne ahnt, wie balde​
sie fromm und lichterheilig wird,​
und lauscht hinaus. Den weißen Wegen​
streckt sie die Zweige hin – bereit,​
und wehrt dem Wind und wächst entgegen​
der einen Nacht der Herrlichkeit.“ ​​

Rainer Maria Rilke​

Musik: „Winter Wonderland“  von Schellack

An Dezembertagen kann es sein​
dass es abends freundlich klopft​
dass Besuch kommt unverhofft​
dass dir jemand Himmelstorte backt​
und die dicksten Nüsse knackt​
dass er dir ein Lied mitbringt​
und von seinen Träumen singt​​

An Dezembertagen kann es sein​
dass Menschen plötzlich Flügel tragen​
und nach Herzenswünschen fragen​
Riesen werden sanft und klein​
laden alle Zwerge ein​
Dezember müsst es immer sein.​

Anne Steinwart

Macht hoch die Tür, die Tor macht weit!

Am 1. Advent 2020 sind offene Türen die Ausnahme.
Wir bleiben zuhause.
Kein Weihnachtsmarkt, kein Adventssingen mit Freunden.
Kein Besuch bei den Großeltern – Vorquarantäne.

Adventszeit: Eine leise Zeit in diesem Jahr.
Aber trotzdem Advent.
Ein Türchen öffnet sich.
Und wieder eines. Und noch eins.
Dahinter ein Licht. Dahinter Hoffnung und Mut.
Adventsbotschaft: Er kommt, der Herr der Herrlichkeit!

In diesem Advent will ich ganz genau hinsehen und hinhören.
Auf die offenen Türchen. Und Türen.
Durch die die Hoffnung scheint, wie dunkel es hier auch noch sein mag.
Für diese Hoffnung öffne ich meine Sinne,
meine Seele, mein Herz.
Von heute an.

Pfarrerin Susanne Fleischer, Kusterdingen

https://www.youtube.com/watch?v=e2NA6hHVTSw