Ein Ort für Trauer und Herzensanliegen

Ein Ort für Trauer, für Trauernde. Das war der Wunsch einiger Gemeindemitglieder in einer Umfrage, die der vorherige Kirchgengemeinderat zum Thema „Erwarten“ durchgeführt hat. Nach vielen Gedanken, Recherchen und Planungen konnte nun am Sonntag, 30. Januar der erste Ort für Trauer und Herzensanliegen in der Kirche St. Michael in Wannweil vorgestellt werden.

von Tanja Kury-Rilling

Nach vielen Entwürfen, Absprachen und Organisation hierzu, über den zwischenzeitlichen Wechsel des Kirchengemeinderats hinweg, dann ausgebremst durch Corona, wurde nun zunächst für die Kirche St. Michael in Wannweil ein Angebot mit verschiedenen Komponenten entwickelt. Wenn dieses Konzept in Wannweil angenommen wird, ist geplant, ein ähnliches Angebot auch in den Kirchen in Kirchentellinsfurt und Kusterdingen einzuführen.

Und so sieht das neue Angebot für Trauer und Herzensanligen aus:

Eine Kerze für Verstorbene

Zum Einen gibt es eine Trauerkerze, die beim Tod eines Gemeindemitgliedes angezündet und auf den Altar gestellt wird: Ein Licht für die oder den Verstorbene/n.

Zum Anderen wurde ein großes Buch besorgt, das zwei Zwecken dient:

Ein Buch für Gedanken und Herzensanliegen

Einerseits als Gedenkbuch, das Raum bietet für das Andenken an die Verstorbenen, gleich ob diese in Wannweil gelebt haben oder anderswo.
Andererseits als Anliegenbuch, das Raum bietet für die Bitten und Anliegen der Besucher der Kirche in Wannweil vor Gott.

Alle Besucher der Kirche in Wannweil sind eingeladen, das Buch vielfältig zu nutzen, z. B. ein Sterbebild oder Foto der oder des Verstorbenen einzukleben, einen Trost für die Hinterbliebenen hineinzuschreiben oder Erinnerungen an die Verstorbenen oder Wünsche für diese niederzuschreiben oder um Dank für Hilfe, Bitte um Halt und Unterstützung bei Kummer, vor einer schweren Entscheidung, für Angehörige oder bei Krankheit einzutragen und damit vor Gott zu bringen.

Psalm im Buch

Das Buch ist offen in der Kirche ausgelegt. Dafür wurde ein Stehpult in Glasoptik angeschafft. Als Standort wurde ein Platz direkt bei der Madonna ausgesucht, die als Fürsprecherin und Helferin in der Not gilt. Das Stehpult steht auch direkt bei den Opferkerzen.

Auf einer Zwischenablage des Stehpultes stehen für die Nutzung Kugelschreiber bereit, die nach Benutzung wieder desinfiziert werden.

Weiter gibt es ebenfalls auf der Zwischenablage drei verschiedene kleine Kärtchen zum Mitnehmen mit einem Bild und einem Text zum Trost und Segen. Die Gottesdienstbesucher wurden aufgefordert, sich bei Bedarf einfach ein Kärtchen mitzunehmen, das sie persönlich anspricht.

tröstende Kärtchen zum Mitnehmen

Schließlich werden auch Kontaktdaten für weitergehende Hilfe zur Verfügung gestellt:
Hierfür wurden eigens Visitenkarten gedruckt mit verschiedenen Kontaktmöglichkeiten. Zum Einen kann über das Pfarrbüro Kontakt aufgenommen werden für ein seelsorgerisches Gespräch oder um sonstige Hilfe zu finden, ggfs. auch über eine spezialisierte Beratungs- oder Unterstützungsstelle. Zum Anderen ist die Telefonnummer der Telefonseelsorge angegeben, über die rund um die Uhr jemand für die Anrufenden da ist. Ferner sind die Kontaktdaten der psychologischen Beratungsstelle der Diözese zusammen mit dem evangelischen Kirchenbezirk in Tübingen angegeben.

Rückseite Visitenkarte zum MItnehmen

Möge dieses neue Angebot gut angenommen werden. Alle sind eingeladen, egal aus welcher Kirchengemeinde, ob Gemeindemitglied oder Besucher, diesen Ort der Trauer und der Herzensanliegen bei Bedarf rege zu nutzen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.