Ostern

Ikone von 1920, Auferstehung des Herrn

Hier fängt der Glaube an

Drei Frauen machen sich auf den Weg zum Grab eines Menschen, den sie sehr geliebt haben, derihnen alles bedeutethatte. Güte und Verständnis,Mut und Hoffnung hat er ihnen gegeben. Am frühen Morgenbrechen sie auf, um ihm die letzte Ehrezu erweisen, um den Todesgeruch mit Wohlgerüchen zu übertönen. Damit möchten sie ihm noch einmal ihre ganze Liebe zeigen. Sie tun, was sie können.

Auf dem Weg zum Grab stellt sich ihnen die Frage: „Wer wird uns den Stein vom Eingang des Grabes wegwälzen?“ Es ist der Stein der bedrückenden Fragen und quälenden Zweifel: Wer könnte uns den Stein wegwälzen, den Stein, der so endgültig wirkt, wie eine Trennungsmauer, wie eine für immer geschlossene Tür?

Auch wir fragen mit ihnen: Wer wird diese trennende Wand zwischen Tod und Leben wegnehmen? „Doch als sie hinblickten, sahen sie, dass der Stein schon weggewältzt war; er war sehr groß“. Gerade dieseschlichte Bemerkungwill uns sagen: Nicht Menschenhände, nicht Menschenkraft und auch nicht Menschenverstand, sondern Gott selbst bringt hier den Stein ins Rollen.

Im geöffnetenGrab, wird ihnen von einem jungen Mann gesagt: „Ihr sucht Jesus von Nazaret, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden; er ist nicht hier“ (Mk 16,6). Aus dem Grab, versiegelt mit dem Stein scheinbarer Endgültigkeit, kommt die Botschaft vom Leben. Gott will das Leben. DerTod hat nicht das letzte Wort!

Hier fängt der Glaube an. Er beginnt nicht mit Jubel, sondern mit Erschrecken und Erschütterung. Die Frauen sind fassungslos. Sie verlassendas Grab und müssen es verkünden. Wir sind nicht allein; er ist nicht weg; er ist mit uns auf dem Weg; er ist überall dabei: in unserer Angst und Hoffnungslosigkeit, in unserer Einsamkeit, in unserer Erfolglosigkeit, auch jetzt in der Pandemie. Was wäre unsere Welt und unser Leben ohne diese Botschaft?

Ostern ist nicht nur ein Tag im Jahr; denn die Zusage der Hoffnung, dass Gott den Stein ins Rollen gebracht hat, gilt für jeden neuen Tag.

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