Am Aschermittwoch ist alles vorbei?!

Fasnet, Fasching, Karneval, die großen ausgelassenen Tage stehe vor der Tür. Für so manchen sind es zwar auch Tage zum Davonlaufen, aber das Fasnachts- und Karnevalbrauchtum ist durch den Jahreskreis der katholischen Kirche entstanden.
Von Johanna Rebholz

Bevor es in die karge Fastenzeit geht, kann nochmal voller Freude gemeinsam gefeiert und dem Alltag entflohen werden. In früheren Zeiten wurden während diesen Tagen auch die Essensvorräte überschwänglich aufgebraucht, die sonst während der 40 Tage Fastenzeit schlecht geworden wären.

Und nach diesen lebenslustigen Tagen kommt dann jedes Jahr – und trotzdem meist unverhofft – der Aschermittwoch mit dem „Bedenke Mensch, dass du Staub bist“. Was für ein Unterschied in kürzester Zeit! Wenn man die Fasnetstage ausgelassen mitfeiert, ist der Aschermittwoch wie eine Art großes Stoppschild, dass da plötzlich auftaucht und einem ganz deutlich die (eigenen) Endlichkeit aufzeigt. Im Alltag und während der Fasnet verdrängen wir doch meist diese Endlichkeit, unsere menschliche Sterblichkeit. Ich persönlich muss mich auch immer etwas überwinden, um in den Aschermittwochgottesdienst zu gehen, in welchem einem durch das Aschekreuz sehr bildlich Vergänglichkeit aufgezeigt wird. Aber nach dem Gottesdienst bin ich immer froh, den Schritt gemacht zu haben. Denn das Aushalten dieser ganz verschiedenen Stimmungen in kürzester Zeit ist für mich auch eine Art Übung für die Realität. Denn dort kann es auch Situationen geben, in denen – ohne Vorwarnung – die Gegensätze Lebensfreude und Trauer ganz plötzlich aufeinander folgen.

Klar so ein Stoppschild wie der Aschermittwoch ist für uns nicht immer einfach auszuhalten und es wäre bequemer wie immer weiterzumachen. Aber dieses Stoppschild kann uns helfen, wieder bewusster zu leben. Bewusst die Ausgelassenheit und Freude zu leben und dann bewusst die Fastenzeit für sich zu gestalten.

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