Tätigkeitsbericht der KAB-Gruppe Kirchentellinsfurt, Wannweil, Kusterdingen

Aus unserem Selbstverständnis Kirche zu sein und in der Arbeiterbewegung zu wurzeln, ist die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung politische Bewegung, Selbsthilfebewegung, Bildungs- und Aktionsbewegung sowie Internationale Bewegung.

Von Jörg Teufel

Sie ist ein starker Sozialverband, in dem etwa 130 000 Männer und Frauen bundesweit organisiert sind. Die Aktivitäten der KAB richten sich nicht ausschließlich an die eigenen Mitglieder, sondern stehen allen offen, die sich den gesellschaftspolitischen Zielen der KAB verpflichtet fühlen.
Die Bildungsarbeit der KAB ist Teil eines lebenslangen Lernprozesses. Bildungsprozesse in der KAB haben den strukturellen Wandel der Gesellschaft mit den sich ändernden Arbeits- und Lebensvollzügen im Blick; Ziel ist die Herausbildung sozialer Kompetenz.

Verbandliche Bildungsarbeit deckt gesellschaftliche Konflikte auf und initiiert individuelles wie gesellschaftliches Handeln. Die Bildungsarbeit der KAB steht damit in einem Spannungsverhältnis: Sie fühlt sich in besonderer Weise der Persönlichkeitsentwicklung des einzelnen wie auch der Zielsetzung einer menschengerechten und solidarischen Gesellschaft verpflichtet. Die Bildungsarbeit der KAB ist daher parteilich und solidarisch. (Aus der Grundorientierung der KAB der Diözese Rottenburg-Stuttgart)

So gab es in den Jahren seit 2015 neben den jährlich wiederkehrenden, vor allem dem Gruppenzusammenhalt dienenden Aktionen wie Grillnachmittag, Wanderung, Herbstfest mit neuem Wein und Zwiebelkuchen einige Aktionen, die weit darüber hinausgingen:

2015 – Seniorentag Süd

Am 24. April 2015 war die Ortsgruppe Gastgeber für den Seniorentag Süd der Diözese mit ca. 45 Teilnehmern zum Thema „Umgang mit demenzkranken Menschen“. Nach dem Vortrag am Vormittag durch eine Referentin und dem gemeinsamen Mittagessen wurde das Schloss Kirchentellinsfurt besichtigt und der Tag schloss mit Kaffee und Kuchen und einem Dankgottesdienst.

2015 – Diözesanverbandstag

Eine noch größere Herausforderung war 2015 die Organisation und Durchführung des Diözesanverbandstages mit 230 Personen in Rottenburg. Da die Personenzahl der Gruppe zu klein war, verstärkte uns die Ortsgruppe Nordstetten beim Auf-/Umstuhlen und dekorieren der Festhalle, bei der Getränkeausgabe und auch in der Spülküche, die die Frauen in Eigenregie betrieben. Dazu wurde ein VW-Busshuttle zwischen Kirchentellinsfurt und Rottenburg eingerichtet, damit die Spülteams alle 5 Stunden abgelöst werden konnten, um die Arbeitsbelastung erträglicher zu gestalten.

2016 – Ausstellung „Gute Pflege ist mehr als …“

Im Jahr 2016 war die Gruppe dann Ausrichter der einwöchigen Ausstellung „Gute Pflege ist mehr als…“. Hier gab es eine Auftaktveranstaltung zu organisieren und durchzuführen und sicherzustellen, dass in der Ausstellung, die täglich von 18 – 20 Uhr und am Wochenende von 12 – 18 Uhr geöffnet war, eine Aufsichtsperson für evtl. auftretende Frage zur Verfügung stand.
Mit dieser Ausstellung wollte die KAB die Alltagsarbeit der Pflegefachkräfte in den Mittelpunkt gesellschaftlicher Diskussionsprozesse stellen, schätzt diese oft im Verborgenen geleistete Arbeit wert und rückt sie ins rechte Licht. Gleichzeitig wollte die KAB als die Bewegung für soziale Gerechtigkeit und gute Arbeit auf die dringend erforderlichen politischen Reformen aufmerksam machen..

2017 – Aktion „Allianz für einen freien Sonntag“

Die erste Aktion im Frühjahr 2017 galt der Aktion „Allianz für einen freien Sonntag“. Die KAB demonstrierte zusammen mit dem KDA (Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt) und der Gewerkschaft ver.di einen Tag vor dem Bahnhof in Reutlingen für den Erhalt des arbeitsfreien Sonntags. Es wurde dort versucht das Gespräch mit den Passanten zu suchen und auf die besondere gesellschaftliche Bedeutung des freien Sonntags hinzuweisen, die sich aus der christlichen und verfassungsrechtlichen Werteordnung ergibt. In den Gesprächen wurde sehr deutlich, dass sich die Passanten oft nicht bewusst waren, welchen kulturellen Stellenwert der Sonntag bei uns hat und was verloren gehen würde, wenn alle Tage durch zunehmende Ausdehnung der Sonntagsarbeit zu „Werktagen“ gemacht werden würden. Diese Forderung wurde besonders für den 24. Dezember (Heiligabend) gestellt, der auf einen Sonntag fiel und an dem in einigen Bundesländern die Läden bis Mittag geöffnet werden sollten.

2017 – „GenerationenGerechtigkeit – Rentengerechtigkeit     Geht das??“

Am 17. Mai 2017 war ein Vortrags- und Diskussionsabend zum Thema: „GenerationenGerechtigkeit – Rentengerechtigkeit     Geht das??“ im Gemeindehaus in Kusterdingen, der leider die Zielgruppe nicht in dem Maße erreicht hat, wie vorgesehen war. Gerne hätten wir mehr jüngere Teilnehmer gehabt, denen das Ende des Erwerbslebens noch bevorsteht.

2018 – Bezirksseminar „Statt TTIP, CETA & Co – Fairer, gerechter und demokratischer Handel geht so“

Im November 2018 war die Gruppe Gastgeber für das Bezirksseminar zum Thema „Statt TTIP, CETA & Co – Fairer, gerechter und demokratischer Handel geht so“. Von Referenten der KAB wurden die Auswirkungen der unterschiedlichen Handelsverträge auf die Wirtschaft der beteiligten Entwicklungsländer an Beispielen dargestellt.
Das Jahr 2018 stand im Zeichen des fairen Handels mit Entwicklungsländern und der Petition gegen die Partnerschaftsverträge mit den Ostafrikanischen Staaten.

 

2019 – Bezirksseminar „Arbeit.Macht.Sinn“

Im Jahr 2019 war der Fokus auf die sich schnell ändernde Arbeitswelt gerichtet mit dem Thema „Arbeit 4.0“

Ein Bezirksseminar im November 2019 unter dem Titel „Arbeit.Macht.Sinn“ zeigte den Teilnehmern, was mit einer voll digitalisierten Fertigung alles möglich ist und was in der heutigen Produktion „Vernetzung“ bedeutet. Nach einer Besichtigung eines Produktionssystems in der Ferdinand von Steinbeisschule wurde das Gesehene anschließend in einer Diskussionsrunde im Kolpinghaus ausgewertet und mögliche Folgen für künftige Mitarbeiter erörtert.

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