Unser Pfarrer Tomas Begovic hat Geburtstag: 70 Jahre !

Am 10. Dezember feierte unser Pfarrer seinen siebzigsten Geburtstag. Wow. Er ist seit 44 Jahren Priester und seit 35 (!) Jahren Seelsorger für uns in der Kirchengemeinde Christus König des Friedens. Wie alles anfing?

Als klar war, dass die Pfarrerstelle in Kirchentellinsfurt, Kusterdingen mit Wankheim und Jettenburg und Wannweil ausgeschrieben werden solle – noch bevor Pfr. Chelapurath offiziell verabschiedet wurde – kam ein Anruf bei der Kirchengemeinde an. „Ich möchte bei Ihnen Pfarrer werden“. Am Telefon ein gewisser Tomas Begovic. Das war schon mal ein guter Einstieg. Die Investitur, also die offizielle Einführung in die Pfarrei, war dann am 8. März 1987. Als Dekan ist Tomas Dienstherr über sämtliche Kirchliche Dienste im Dekanat Rottenburg: die Katholische Erwachsenen-Bildung, das Jugendreferat, die Psychologische Beratungsstelle, Caritas. Letztendlich gehören zum Dekanat acht Seelsorgeeinheiten mit insgesamt 36 Kirchengemeinden. Da ist man ausgelastet.

Von Rainer Degen

Mit offenem Herzen auf die Menschen zugehen

Dr. Tomas Begovic vor über 30 Jahren

Es ist schön, dass wir dieses Fest mit ihm feiern dürfen, denn das ist auch für uns ein Grund zur Dankbarkeit und Freude. Denn mit ihm haben wir über diesen sehr langen Zeitraum einen leidenschaftlichen und liebenswerten Pfarrer bei uns.

Mit 70 Jahren ist man ja kein Geburtstagskind mehr, sondern ein Jubilar. Vielleicht läuft unser Pfarrer deshalb nicht mehr ganz so flink und schnell wie in jüngeren Jahren, und das Haar hat sich auch schon versilbert. Aber im Innern ist er  ein Mensch geblieben, der mit offenem Herzen auf die Menschen zugeht.

Die Kirchengemeinde gratuliert in allen drei Gottesdiensten vom Wochenende

Der Kirchengemeinderat hatte sich für diesen runden Geburtstag besonders ins Zeug gelegt. In jedem der Gottesdienste variierte das Programm. Die Verse stammen aus der Feder von Thomas Münch.

Etwa am Samstagabend in der Kirche St. Stephanus in Kusterdingen dieser Vers:

Ein Mensch betritt am frühen Abend
die Kirch‘, noch nicht gegessen habend,
und da – er bleibt verwundert stehen:
Ja, träumt er denn? Was muss er sehen?
Da stehen sie mit einem Strauß
und aus den Kehlen schallt heraus,
ein Gruß mit Glückwunsch, frisch und froh!
Der Mensch, er wundert sich, wieso
gerade heute das geschieht.
Er denkt und grübelt… Plötzlich zieht
ein Lächeln über beide Wangen:
Ja, sein Geburtstag ward begangen!
Der Mensch sich nunmehr überlegt,
dass er ja altert unentwegt
und dass er wohl als Jubilar
sein Leben lebte, Jahr um Jahr.
Besonders zeigt sich dieser Trend
am Schluss eines Lebensjahrzehnt,
wenn sich der Zehner umgewandelt,
wo es sich um das Alter handelt.
Der Mensch wird sodann sich bewusst,
ob eher Freud‘, ob eher Lust
die Zeit geprägt, die er durchschritt.
Doch zugleich schwingt der Einfall mit:
Ein solches Fest, wenn es ein runders,
verspricht so manches Frohes, Buntes,
gepackt in Melodie und Scherz.
Und schon wird warm es ihm ums Herz,
denn die Erwartung fehlt nun nicht:
Vielleicht gibt’s heute ein Gedicht?!
Doch wir gesteh’n: Es tut uns leid!
Wit hatten einfach keine Zeit
zu überlegen, Wort und Satz,
die auch in Reinform ihren Platz
und unterm Strich dabei besagen:
Es möge in den weit’ren Tagen
der nächsten siebzig Jahre das
zur Entfaltung kommen, was
im Lauf der letzten siebzig Jahr‘
im Grunde schon vorhanden war!

In Kirchentellinsfurt am Sonntagmorgen hörten sich die Geburtstagsgrüße dann so an:

70 Jahre? …
Die Frage muss man wohl erlauben,
so richtig kann es keiner glauben!
Stimmt diese Zahl? Kann es denn sein?
Wenn man Dich sieht, dann meint man: „NEIN”!
Du hast Dich wirklich toll gehalten
und zählst gewiss nicht zu den „ALTEN”!
Dank Deinem Faible für die Mystik
bist Du an Geist und Körper rüstig.
Blühst auf, wenn Technik angesagt,
wo Smartphone, Licht und Ton gefragt,
brauchst nur zum herrschen in der Welt,
ein Fernbedienungs-Tastenfeld.
Ist eine Pfarre wohl zu klein,
kann’s in der Diözese sein
weil Priester allerorts vonnöten:
dass geht die Selbständigkeit flöten.
Dies kam für Tomas nicht in Frage,
er änderte die Größenlage
und konnte so ganz Kusterdingen
mit K‘furt einst zusammen bringen.
Wenn eine Pfarrgemeinde groß,
dann ist mitunter recht viel los.
Es gilt, viel Felder zu bedienen,
und noch mehr Helfer zu gewinnen.
er schafft es, dass mit großer Freude
sich engagieren viele Leute.
Als Seelsorger und Menschenfreund
fühlt Tomas sich im Geist vereint
mit dem, für den er tätig ist,
als Priester, Mensch und eben Christ.
Er will das Heil für jeden hoffen,
drum lässt er alle Türen offen,
und so freut’s ihn, bei all den Frommen,
wenn zu der Kirch‘ die Kinder kommen.
Es schlummert in ihm, wohl latent
ein gut Stück Organisations-Talent.
In Ausschüssen und KGR,
fällt es mitunter richtig schwer
die Planungsschritte zu vollzieh’n,
die er, ganz Südländer, im Sinn,
denn wenn es mal schnell gehen muss,
entscheidet er vor dem Beschluss.
Zwar denkt und fühlt er jesuanisch,
doch lebt er sicher nicht spartanisch:
Ćevapčići, selbst zugericht‘,
ein wahrhaft meisterlich‘ Gedicht!
Den Italiener findt‘ er fein,
und manches Gläschen schweren Wein.
Wir stellen fest: Es ist gewiss er
ein rundum glücklicher Genießer!
Nach läng’rer Zeit am selben Ort,
da sollte dann der Pfarrer fort.
Dies jedenfalls ist Bischofs-Regel.
Doch streichen will er nicht die Segel.
so ankert Tomas feste an
und lässt sich wählen zum Dekan
Mit siebzig darf in diesem Land
ein Pfarrer in den Ruhestand.
Doch jeder denkt: „Nach Tomas lechz ich,
Ich hoff‘, er meint, er sei erst sechzig.“
Ein halbes Leben wirkst auf Erden
Du nun an Neckar, Echaz, Härten.
Und wir ernennen Dich zum Schluss
zum „Ehren-Schwab Kroaticus“.

Grüße vom Bischof  und ein Lied auf kroatisch

Und im dritten Gottesdienst vom Wochenende in Wannweil schließlich trug Martina Hertkorn – für Pfarrer Tomas Begovic überraschend und aufmerksam lauschend – die Glückwünsche von seinem (zweit-)obersten irdischen Dienstherrn vor. Die herzlichen Grüße kamen von unserem Bischof Gebhard Fürst. Bekanntermaßen schätzt unser Pfarrer Kirchenmusik und unseren Chor. Das beruht auch auf Gegenseitigkeit. So bat der Chor den Pfarrer zu sich. Multilingual präsentierte unser Chor ein Lied auf Kroatisch. Der Titel auf deutsch: „Du hast meinem Herzen so viel Sonne gegeben“. Das passte perfekt.
Abschließend gratulierte Alex Bernhard in einer kurzen Ansprache und übereichte einen Korb mit diversen Leckereien. Applaus, Standing Ovations und laute Bravo Rufe fast wie in der Oper. Das hatte Klasse und Würde.

Auch vom Ö-Team an dieser Stelle die besten Wünsche und weiterhin alles Gute.

Kerzengruß: Unser Pfarrer Tomas Begovic wird 70
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Geburtstagsständchen auf Kroatisch: Chor singt zu Pfarrers Geburtstag.
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Das hält Leib und Seele zusammen

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