Wortwitz

Vor mir der Lieferwagen einer Beleuchtungsfirma mit der Werbeaufschrift: „Neon-Boss – einleuchtend“. Das pfiffige Wortspiel gefällt mir: Ähnlich der Slogan, demnach mit bestimmten Dachziegeln „alles gut bedacht“ ist.

Ich liebe solche Spielereien mit Sprache und Worten. Faszinierend, wie sich deren Bedeutung verändert, je nachdem, wer was wie in welchem Zusammenhang sagt. Und mir wird bewusst, welchen Reichtum unsere Sprache hat und vor allem, wie reich beschenkt wir sind, dass wir uns der Sprache bedienen können.

Das Ausdrucksspektrum wird ja durch die Emotionalität des Dialekts um einiges erweitert! Köstlich zum Beispiel der Radiospot einer großen Bäckerei-Kette: „Send dia Wegga weg? Send dia älle älle? Wer war do do?“

Schade, dass wir Schwaben uns so schwer tun mit unserem Dialekt – ganz im Gegensatz zu den selbstbewussten Bayern, Rheinländern, Preußen …

Vielleicht hilft uns da die (exegetisch nicht verbürgte) Geschichte: „Als Gott den Menschen erschaffen hat, verteilte er die Dialekte. So bekam der Sachse sein sächsisch, der Bayer sein bayerisch, der Rheinländer sein Platt, der Hesse sein hessisch und so weiter – bis alle Dialekte aufgebraucht waren. Alle gingen glücklich weg, nur ein enttäuschtes Männchen stand da. Auf Gottes Frage, was los sei, sagte er, er sei Schwabe und bei der Verteilung leer ausgegangen. Ratlos verwies Gott auf seinen leeren Dialektsack, worauf das Männchen bitterlich zu weinen anfing. Darauf meinte Gott tröstend: „Woisch was, jetzt schwätzscht du halt wia i!“

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