Das neue Lied im September 2018

»Geborgen in dir«

Gotteslob Nr. 839

Text von Thomas Münch

„Geborgen in dir, Gott, lasse ich los, und liege sicher in Mutters Schoß.“, so heißt es in unserem Lied des Monats. Der Text der 1. Strophe wurde von dem Diakon von Eckart Bücken verfasst, Autor zahlreicher Neuer Geistlicher Lieder wie „Gott gab uns Atem, damit wir leben“ oder „Liebe ist nicht nur ein Wort“.

Das Lied beschreibt in wunderschönen Bildern, wie in der vertrauensvollen Beziehung zu Gott das Leben eines Menschen entspannt, entfaltet und gestaltet werden kann.

In der ersten Strophe kommt eine weibliche Seite von Gott zum Ausdruck. Die Geborgenheit bei Gott und die Geborgenheit im Mutterschoß ist ein uralter Vergleich. Dieser Zusammenhang spielt schon im Alten Testaments eine Rolle. Denn das hebräische Wort für Erbarmen [„rachamim“] ist der Plural von [„ræchæm“], zu deutsch „Mutterschoß“. Gottes Erbarmen ist nichts anderes als sich wie eine Mutter zu ihrem Kind zu verhalten, also mütterlich sein.

In der zweiten Strophe klingt ein neuer Aspekt an: Eine vertrauensvolle Beziehung zeigt sich auch in der persönlichen Ansprache. Im Buch des Propheten Jesaja ist zu lesen: „Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!“ (Jes 43,1b).

Im Lied heißt es, dass Gott als gute Mutter mich persönlich ruft. Die Antwort ist einfach: Ich brauche nur hinhorchen und ja sagen. „Ja, Gott, ich bin da, mit Dir verbunden.“

Diese Verbundenheit – so die 3. Strophe – führt dazu, dass ich in dieser Geborgenheit jeden Tag meines Lebens mutig und gelassen gestalten kann: „Gehalten von dir, Gott, stehe ich fest, gehe und lebe, weil du mich lässt.“

Der Komponist Christoph Lehmann ist auch bekannt durch Lieder wie „Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt“ oder „Wo Menschen sich vergessen“. Die musikalische Gestaltung wirkt zunächst anspruchsvoller, könnte sich jedoch nach mehrmaligem Singen zu einem Ohrwurm entwickeln. Melodie und Rhythmus sind eingängig gestaltet und folgen in jeder der drei Strophenzeilen einem ähnlichen Duktus, der immer mit einer großen Sext eröffnet wird.

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