Der Osterbrief 2021: Die Hoffnung ist weiblich

In den Ausgaben unseres Gemeindebriefs schauen wir ja regelmäßig in die Urgeschichte des Christentums. In Zeiten von Frauenpower stehen in diesem Brief als Titelthema folgerichtig die Frauen am Grab im Mittelpunkt. „Ostern wäre ohne Frauen nichts“, so Prof. Dr. Angelika Strotmann (Professorin für das Neue Testament am Institut Katholische Theologie der Uni Paderborn).

Von Rainer Degen

Titelthema: Die Frauen und das leere Grab

Maria aus Magdala, Maria, die Mutter des Jakobus, und Salome begeben sich ohne Erwartungen zum Grab. Sie glauben, ihre Hoffnungen sind nun begraben. „Wir können diese Stimmung nachvollziehen“, schreibt unsere Autorin Dr. Claudia Guggemoss. „Die Frauen wissen, was sie am leeren Grab erlebt haben, aber, wie viele Frauen trauen sie ihrer eigenen Wahrnehmung nicht. Das Ostern der Frauen am Grab damals ist eher noch komplizierter, voller realer Hindernisse. Die Frauen wissen, welche Position sie in der Männergesellschaft vor 2000 Jahren haben. Sie wissen, dass ihr Wort nicht zählt.“

Osterbrief 2021

Das Portrait: Marianne Wünsche aus Wannweil

Geboren im ehemaligen Sudetenland, dem heutigen Tschechien. Dort verbrachte Marianne die ersten fünf Jahre. Als die russische Front näher rückte floh die Mutter mit den drei Töchtern, nur mit Handgepäck, nach Österreich zu ihrer Schwester. Das war 1945 an 13. Geburtstag von Marianne. Österreich aber duldete die deutschen Flüchtlinge auf Dauer nicht und so landete die Familie letztendlich in Deutschland. Eine Geschichte über Krieg, Flucht und einem Neuanfang in eine dann sehr lange Phase friedvollem Leben, Wachstum und auch Wohlstand. Marianne Wünsche sagt: „Ich bereue nichts und würde alles wieder so machen.“

Rassismus und weiße Privilegien in der Kirche

Das Thema Rassismus hat Konjunktur. Zumindest wenn man die Häufigkeit der Verwendung des Wortes in der öffentlichen Meinung bewertet. Da reicht es ja schon aus, anderer Meinung zu sein und man erhält den Titel Rassist bzw. Rassistin. Grund genug für uns zu fragen, inwieweit das Thema Rassismus in unserer Kirche offen oder auch latent unterschwellig vorhanden ist. Sarah Vecera ist stellvertretende Abteilungsleiterin der Region Deutschland und Bildungsreferentin bei der Vereinten Evangelischen Mission mit dem aktuellen Themenschwerpunkt „Kirche und Rassismus“. Sie sagt: „… das brutale Konstrukt des Rassismus gibt es seit mindestens 500 Jahren. Es durchzieht unsere Gesellschaft und Kirche und versucht uns alle daran zu hindern, eine Gemeinschaft zu werden, wie Gott sie sich gedacht hat.“

Erstkommunionvorbereitung 2021 – diesmal anders

Anna Wiegand aus Wannweil empfängt in diesem Jahr die Erstkommunion: „Obwohl es auch in diesem Jahr leider keine normale Vorbereitung auf die Erstkommunion geben kann, machen wir das Beste daraus und haben unsere „eigene“ Gruppenstunde am Donnerstag eingerichtet.“ Hier lesen Sie, welche Kinder 2021 zur Erstkommunion gehen.

Papst öffnet Lektorendienst endgültig ganz auch für Frauen

Franziskus ändert Kirchenrecht für liturgische Dienste. Eine weltweit bereits lange bestehende Praxis hat Papst Franziskus nun rechtlich neu geregelt: Demnach können nun ganz „offiziell” Frauen das Amt einer Lektorin und Kommunionhelferin ausüben. Auch „beauftragte” Messdienerinnen sind jetzt möglich. Reichlich spät möchte man sagen. Schließlich sind beispielsweise in unserer Kirchengemeinde Frauen bereits seit über 40 Jahren Lektorinnen und Kommunionhelferinnen. Bei uns ändert sich also: nichts!

Ei, Ei, Ei …  Osterrituale und mehr

Gerlinde ist in unserem Team für das Brauchtum zuständig. Wenn es zunächst offenbar keinen Brauch gibt, keine Sorge Gerlinde findet den passenden Brauch. Im Ernst: Bräuche sind Ausdruck von Tradition. Sie dienen dem Erhalt von Werten und erzeugen Zusammenhalt in einer Gemeinschaft. Gerlinde erklärt uns in diesem Brief, warum wir die Ostereier färben, was es mit dem Osterhasen auf sich hat und was die Weihe des Osterwassers bedeutet.

Mein Fasten in der Karwoche

Die Karwoche beginnt mit dem Palmsonntag und dem Einzug Jesu in Jerusalem. Jeder Tag der Karwoche hat ein geschichtliches Thema. Wir erklären kurz diesen Hintergrund zum jeweiligen Tag. Sodann erhält jeder/jede eine kleine Fastenaufgabe. Fasten am Gründonnerstag etwa so: Fernsehen und soziale Medien sind tabu. Dafür meditiere ich oder mache ein Spiel mit meiner Partnerin oder meinem Partner oder mit Freund*innen. Auch ein gutes Gespräch führen, mit Menschen, die mir wichtig sind, wäre eine Option.

Spendenaufruf

Hier können Sie sich ein gutes Gewissen verschaffen.

Spende 1: Die Diakoniestation Härten bekommt ein neues Gebäude. Ein Teil der Baukosten muss über Spenden finanziert werden. Daher die herzliche Bitte an Sie, unterstützen Sie dieses Projekt.

Spende 2: Wir engagieren uns seit Jahren zum Weltgebetstag. In diesem Zusammenhang bitten wir Sie, Projekte zu unterstützen, die Frauen und Mädchen auf der ganzen Welt dazu verhelfen, eine Ausbildung und eine Chance zum selbstständigen Leben zu erhalten.

Alles weitere finden Sie im Gemeindebrief.

Unsere Homepage – eine weitere Kirche am Ort

Unsere Webseite ist vielfältig. Sie enthält natürlich Nachrichten aus der Gemeinde. Sie finden dort auch Verse für die Seele, Impulse, Beiträge über unsere Gesellschaft aus Sicht des Glaubens, ab und an eine Predigt sowie Geschriebenes für den Gottesdienst zuhause. Die Webseite: ein spiritueller Rückzugsort. Deshalb: Vergessen Sie unsere Homepage nicht und schauen Sie immer wieder mal rein.

Weitere Themen im Gemeindebrief

Personalnachrichten, Statistik: unsere Gemeinde in Zahlen, das Rezept, der Kontakt zum Pfarramt.

Und wie gewohnt zum Schluss: der Vers auf der letzten Seite

Ostern

Das Leben beginnt
Hoffnung ist angesagt
Denn Jesus soll vom Tode auferstanden sein!
Will ich das glauben?
Jesus lebt! Ist das wirklich wahr?
Zweifel nagen, stellen noch Fragen
Ich bin die Auferstehung!
Sagt Jesus

Ingolf Braun, 2018

 

Wir hoffen, dass Ihnen der Brief ein wenig gefällt und Sie auf den Weg Richtung Ostern navigiert. Mensch sein in Zeiten von Corona: Keine leichte Aufgabe.

In diesem Sinne von Eva, Gerlinde und Rainer die besten Wünsche zu Ostern und bleiben Sie christlich!

Ein Gedanke zu „Der Osterbrief 2021: Die Hoffnung ist weiblich

  1. Ihr drei Fleißigen,
    Ich danke euch fpür diesen Osterbrief, euer Engagement und den Zeitaufwand.
    Er ist schön und ansprechend, durch den flyer sind wir nun gut und übersichtlich über die Gottesdienstmöglichkeiten informiert.
    Für mich aber das Wichtigste: Auferstehung kombiniert mit Frauen in der Bibel, dem Porträt einer aktiven Frau vor Ort, dem Aufgreifen vom Thema Rassismus.
    Wir brauchen Auferstehung, ja. Und unsere Institurion Kirche braucht Auferstehung!
    Ich bin so froh, dass in unserer Gemeinde auch kritische Töne ihren Platz haben. Dass „Love is no sin“ und die Thesen von Maria 2.0 bei uns hängen können.
    Neue Sicht und Hoffnung kamen in der Bibel durch Frauen/die Basis. Und genauso kam es zu Messdienerinnen, Lektorinnen, Kommunionhelferinnen, Wortgottesfeierleiterinnen auch hier Rottenburg/Stuttgart. Handeln vor Ort,
    L(I)EBEN, das brauchen wir…..und irgendwann kommt dann von Rom die Anpassung der Kirchenrechtsartikel hinterher…vielleicht auch beim Diakonat.

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