Zweifarbige Kerzen auf dem Adventskranz und Gottesdienst in der Citykirche Reutlingen

Zwei weiße Kerzen für die Frauen in unserer Kirche

Vielleicht ist es Ihnen aufgefallen, dass unser Adventskranz in der Kirche dieses Jahr zweifarbig ist. Weiße und rote Kerzen.

Die weißen Kerzen stehen für die Katholikinnen, die die Hälfte der Katholiken ausmachen. Die Farbe weiß verwenden auch die Frauen von Maria 2.0 als Erkennungszeichen, indem sie weiße Schals oder weiße Kleidung bei ihren Kundgebungen tragen.

Von Gerlinde Münch

Die Frauen der Fraueninitiative Maria 2.0 im Dekanat Reutlingen-Zwiefalten, bei der sich auch Frauen aus unserer Gemeinde beteiligen, wurden nun aktiv, weil auch sie ein deutliches Zeichen setzen wollen, gegen die Ungleichbehandlung der Frauen gegenüber ihren männlichen Kollegen in der katholischen Kirche. Sie tun dies nicht aus profanem Protestwillen, sondern weil sie sich so, wie die Kirche sich derzeit darstellt, dort nicht mehr zu Hause fühlen. Viele von ihnen haben Jahrzehnte lang ehrenamtliche Arbeit geleistet. Warum es ihnen immer schwerer fällt, in ihrer Kirche mitzugestalten, haben wir im vorangegangen Artikel „Maria 2.0 – und so geht´s weiter“ bereits erklärt. Dort sind auch die Forderungen der Frauen ganz klar formuliert.

In einigen Kirchen in Reutlingen und Umgebung werden die Aktionen von Pfarrern der Gemeinden unterstützt. An der katholischen Kirche in Hirschau bei Tübingen hängt ein großes Banner von Maria 2.0 über der Eingangstür. Auch viele Bekenner zu Maria 2.0 melden sich zu Wort. Dies ist eine Bewegung geworden, die sich nicht mehr stoppen lässt. Das muss auch der Leitung der Katholischen Kirche in Deutschland zu denken geben.

Wir hoffen und beten dafür, dass sich etwas bewegen wird und unsere Kirche wieder ein Ort wird, in dem sich alle geborgen, an- und wahrgenommen fühlen können.

Protestkundgebung und Gottesdienst in der Citykirche Reutlingen

Am 1. Dezember um 18 Uhr trafen sich an die 100 Frauen und Männer am Christbaum auf dem Marktplatz von Reutlingen um nochmals ganz deutlich ihre Forderungen bekannt zu geben. Ihr Erkennungszeichen waren weiße Schals. Es wurden Kerzen entzündet und Lieder gesungen. Danach gingen alle zusammen zur Citykirche, wo ein bewegender Wort-Gottesdienst gefeiert wurde.

Die Kerzen wurden brennend auf dem Altar abgestellt zum Zeichen – „Es werde Licht“. Nach den frei formulierten Fürbitten gingen alle Gottesdienstbesucher*innen in den Altarraum, wo ein Tisch mit einem dunklen Tuch und weiße Farben bereitstanden. Mit weiß bemalten Handflächen machten sie zum Zeichen ihrer Solidarität einen weißen Händeabdruck.

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