In unserer Rubrik „Ansätze für einen kulturellen und spirituellen Wandel“ stellen wir in regelmäßigen Abständen Gebete und Texte vor.
Diesmal ist es das Thema „Achtsamkeit“, worüber Grete Dimster, Kerstin Götz und Egbert Degner (alle drei sind im Kirchengemeinderat (KGR)) in der Februarsitzung des KGRs referierten.
Der Begriff Achtsamkeit ist gerade in aller Munde; er hat Konjunktur. In unserer unruhigen Zeit, in unserer zersplitterten Welt scheint Achtsamkeit besonders nötig zu sein.
Wenn man sich mit dem Thema beschäftigt, bewegt man sich auf gut bekanntem Terrain, handelt es sich doch hier um eine jahrhundertealte Haltung, die in allen Religionen zu finden ist.
Im Christentum ist sie fest verankert:
Gott schenkt jedem von uns Achtsamkeit.
Das Gebet setzt Achtsamkeit, Andacht voraus.
Nächstenliebe und Barmherzigkeit sind ohne Achtsamkeit nicht denkbar. Wer achtsam lebt, nimmt seine Umgebung bewusst wahr; er geht fürsorglich mit sich selbst und den anderen um.
Wer achtsam lebt, kann sich freihalten von manchen Formen moderner Tyrannei, die der Achtsamkeit zu der Popularität verholfen haben, den sie in unseren Tagen hat:
Zum Beispiel von der Tendenz sich zu verzetteln, immer alles auf einmal zu machen, sofort und rund um die Uhr. Oder von der Tendenz Probleme durch verstärkten Aktionismus lösen zu wollen.
Achtsamkeit bringt Gelassenheit und einen klaren Blick. Auch für neue Wege.
Wie wird Achtsamkeit definiert?
Es gibt Begriffe, in denen steckt sehr viel drin. Achtsamkeit ist ein solcher.
„Achtsamkeit ist eine Qualität des menschlichen Bewusstseins,
eine besondere Form von Aufmerksamkeit.
Es handelt sich dabei um einen klaren Bewusstseinszustand, der es erlaubt, jede innere und äußere Erfahrung im gegenwärtigen Moment vorurteilsfrei zu registrieren und zuzulassen.“ (Quelle: https://dfme-achtsamkeit.de/was-ist-achtsamkeit-wirkung/)
auf das, was jemand sagt oder tut,
auf das , was einem anderen Freude bereitet,
und bereit sein, das Gesagte aus der Perspektive des Gegenübers zu reflektieren;
sich um sie sorgen,
sich für die verantwortlich fühlen:
im KGR, in der Gemeinde, in der Familie;
die stets geprägt ist von seiner Herkunft und seinen Erfahrungen.
Grenzen wahrnehmen und auch benennen dürfen;
Achtsam sein in Wort und Ton:
Botschaften, die man aussendet, auf Form und Inhalt überprüfen,
darauf achten, Verletzungen zu vermeiden,
verständnisvoll diskutieren und verantwortungsvoll entscheiden.