Prima Klima?!

In einer Bäckerei höre ich Diskussionsfetzen vom Nebentisch: „Wie kann man in diese Welt noch Kinder setzen? – Wegen der Ökologie und dem Klimawandel –  Die haben ja keine Zukunft – Und je mehr Kinder und Kindeskinder, desto schlechter für die Erde.“
Die Frage ist ja nicht neu. Im kalten Krieg unter der Bedrohung eines Atomkriegs habe ich schon dagegen andiskutiert. Martin Luther soll gesagt haben: „Auch wenn ich wüsste, dass morgen die Welt untergeht, würde ich heute noch einen Apfelbaum pflanzen.“ Rein rational betrachtet ist das sinnlos.
Aber es drückt eine Haltung aus: die der Hoffnung gegen alles Wissen, der Zuversicht, des Aktivseins und Handelns. Da bleibt einer seinen Vorstellungen treu und schafft dadurch Realität – und sei es nur für einen Tag.
Ich rufe nicht dazu auf, den Klimawandel zu ignorieren. Ich rufe dazu auf, nicht zu resignieren! Ich rufe auf zum Handeln, das eigene Verhalten überprüfen, diskutieren, wählen. In der Bibel steht, wir können nicht zwei Herren dienen: dem Mammon und Gott. Was entspricht unserem Glauben? Ich denke, und auch der Papst hat das geschrieben:  Bewahrung der Schöpfung, gute Lebensbedingungen für alle, Geschwisterlichkeit…. Ganz sicher nicht Turbokapitalismus. Die Gier nach immer mehr Besitz, Geld und Macht tötet. Sie tötet Menschen durch schlechte Arbeitsbedingungen, Klimawandel, bewaffnete Konflikte. Sie tötet den sozialen Frieden in unserem Land. Immer mehr Menschen werden aggressiv…auch eine beängstige Art von Klimawandel!
Ich habe größten Respekt vor den jugendlichen Freitagsdemonstranten. Die lassen sich noch nicht durch (vermeintliche?) Zwange bändigen. Die stehen hin, für das was essentiell, also lebenswichtig ist. Leider werden sie in unserer Gesellschaft nur gehört und wahrgenommen, wenn sie es während der Schulzeit tun. Und dann lese ich im Spiegel: „Sie wollen Erwachsene erziehen und die Welt belehren. Wer sind sie? Wer macht sie? Warum hören wir ihnen zu?“
Welch eine Arroganz! Wir haben die Welt nur anvertraut bekommen von Gott, geliehen von der nächsten Generation. Wir haben Verantwortung. Beim UN-Treffen zum Thema Plastikmüll wurde das Thema für weitere zwei Jahre vertagt! Ja spinnen die Erwachsenen in Politik und Wirtschaft?! Da muss die Jugend ja laut und unbequem werden!
Wir brauchen also ganz dringend die nächste und übernächste Generation, damit sie uns wachrütteln und es besser machen.

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