Bericht aus der KGR-Sitzung im Januar 2020

 

 

Gegenstand der letzten Sitzung des Kirchengemeinderats (KGR) am 14.01.2020, im Gemeindehaus Kusterdingen, waren vor allem die Visitation durch Weihbischof Dr. Gerhard Schneider, die durch einen Visitationsabschlussgottesdienst am 26.01.2020 ihren geistigen Abschluss findet, und die anstehende Wahl eines neuen Kirchengemeinderats.

Von Tanja Kury-Rilling

Weihbischof Dr. Schneider nahm am ersten Teil der Sitzung teil. Er stellte eine ungewöhnliche Kirchengemeindestruktur fest mit zwei Landkreisen, mehreren Teilorten und insgesamt einem großen Gebiet. Er würdigte die Schwerpunkte im Entwicklungsprozess der Kirchengemeinde wie mehr Kontakte, Angebote, Feste gemeinsam feiern und Jugendarbeit und Planungen zu einer Neugestaltung der Kirchen im Innenbereich (Schriftenstand, Täuflinge, Ort der Trauer). Ausdrücklich lobte er die Öffentlichkeitsarbeit, insbesondere die aktuelle, einladende und lebendige Homepage und den Gemeindebrief. Anschließend bestand Gelegenheit zum Austausch der Erfahrungen und Herausforderungen, was vom KGR rege genutzt wurde. Dabei wurden dem Weihbischof auch Wünsche mit auf den Weg gegeben, etwa zur ausreichenden Ausstattung der Gemeinden mit hauptamtlichem Personal. Die Visitation wird abgeschlossen mit einem Gottesdienst am Sonntag, den 26.01.2020 um 10:30 Uhr in Wannweil. Diesen wird Weihbischof Dr. Schneider gemeinsam mit Pfarrer Tomas Begovic zelebrieren und musikalisch durch den Kirchenchor mitgestaltet werden. Anschließend besteht bei einem Kirchencafé Gelegenheit zum gegenseitigen Austausch.

Stimmen aus dem KGR

Auf die Frage von Dr. Schneider hin, was wir für Herausforderungen für die Zukunft unserer Gemeinde sähen, wurde das Thema „Neuzugezogene“ genannt. Hier wird versucht, mit einer neuen Broschüre, über die Homepage und eventuell direkten Besuchen, Kontakt zu neuen Kirchenmitgliedern zu bekommen.

Außerdem wurde angeregt,  aus dem Abstrakten herauszukommen hin zu einem geistigen Erneuerungsprozess, Freude an Gemeinschaft zu haben und z.B. bei der Firmung Lust auf Glauben zu machen.

Weiterhin wurde angemahnt,  dass in vielen Gemeinden hauptamtliches Personal fehle. Die aktiven Hauptamtlichen seien überlastet und „Wir haben niemanden“ sei keine akzeptable Antwort von Seiten des Ordinariats. Mehr Laien einzustellen, die mit Gemeindeaufgaben betraut werden, könnte dabei eine Lösung sein.

Weihbischof Dr. Schneider verweist darauf, dass er auch in der Berufungskommission sei und sie daran arbeiteten, die Berufsgruppen eng zusammenzubringen und viele junge Menschen hätten Interesse. Problem sei ein großer Überhang durch Ruhestand. Zudem sei es seit einem Jahr möglich, vakante pastorale Stellen durch weitere Berufe aus anderen Bereichen zu entlasten, z.B. durch einen Kirchenmusiker in einem Kinder- oder Jugendchor mit katechetischen Elementen. Versuche seien also da.

Eine weitere Anmerkung aus der Praxis war, dass eigenes gutes Beispiel leider oft nicht genügend überzeuge. Nach der Heiligen Erstkommunion sind meist 50% der Kinder bereit Ministrantendienst zu leisten. Dies scheitere bei manchen von ihnen, weil  die Bereitschaft von Eltern fehle, am Sonntagmorgen, ihre Kinder in die Kirche zu begleiten.

Eine Kirchengemeinderätin ist der Meinung, dass eine hauptamtliche Anbindung in den Kirchengemeinden erforderlich sei, da sie aktuell in ihrer alten Heimatgemeinde im Erzbistum Freiburg erlebe, wie ohne hauptamtliche Personen vor Ort auch die ehrenamtliche Tätigkeit mehr und mehr einschläft.
Weihbischof Dr. Schneider macht Mut, dass Menschen aus anderen Berufen eventuell als Hauptamtliche eingesetzt werden könnten.

Kandidatensuche für KGR-Wahl im März

Es wurde festgestellt, dass sich die Kandidatensuche für die Kirchengemeinderatswahl im März 2020 auf Grund des Ausscheidens einer Reihe von KGR-Mitgliedern teilweise schwerer gestaltet als erwartet. Insbesondere für die Gesamtgemeinde Kusterdingen werden noch dringend Kandidaten gesucht. Werden nicht genügend Kandidaten gefunden, müsste ggfs. von der bisher praktizierten unechten Teilortswahl (Anm. d. Redaktion: Das bedeutet je 5 KGRs für Kusterdingen, Kirchentellinsfurt und Wannweil) Abstand genommen werden. Hierüber müsste der KGR erforderlichenfalls in seiner nächsten Sitzung im Februar entscheiden. Der KGR hofft jedoch, dass sich noch genügend Kandidaten finden.
An dieser Stelle daher noch einmal der Appell insbesondere an unsere Gemeindemitglieder in der Gesamtgemeinde Kusterdingen:
Die Arbeit im KGR bietet vielfältige Möglichkeiten, einen Blick hinter die Kulissen Ihrer Kirchengemeinde zu werfen und in den verschiedensten Bereichen mitzugestalten. Nutzen Sie diese Gelegenheit, aktiv mitzuarbeiten und Ihre Kirchengemeinde damit noch besser und attraktiver zu machen!

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