Corona und Gott – Die Kolumne von Tanja Kury-Rilling

 

Zu Coronazeiten verlagert sich der Kontakt gezwungenermaßen mehr auf die telefonische und schriftliche Ebene. Kürzlich habe ich mit einem Gemeindemitglied telefoniert und wir kamen natürlich auf das aktuelle Topthema Corona in all seinen Facetten zu sprechen. Dabei diskutierten wir die Problematik, dass man das Coronavirus nicht sehen kann, weil es eben nicht als gut sichtbares z.B. giftgrünes Etwas durch die Luft schwebt, dem man gezielt ausweichen oder das man gezielt bekämpfen könnte. Darauf meinte sie nachdenklich, das sei genauso wie mit Gott: Auch diesen kann man nicht sehen, nicht fassen, man kann nur sehen, wie er in der Welt wirkt und daran glauben, dass es ihn gibt oder aber seine Existenz abstreiten, wie es viele mit dem Coronavirus tun.

Stimmt eigentlich.

Es gibt vieles, was wir nicht direkt sehen und greifen können, das aber dennoch da ist. Die Liebe zum Beispiel. Natürlich kann man wissenschaftlich nachweisen, welche Körperreaktionen Liebe bewirkt oder welche psychischen Auswirkungen und menschliche Handlungen Liebe auslösen kann, genauso wie Hass. Auch dies sind aber letztlich nur Wirkungen und nicht das Gefühl Liebe an sich. Das ist nicht sichtbar oder greifbar.

Ähnlich ist es mit Gott. Zwar hat er seinen Sohn Jesus auf die Welt gesandt als Mensch, aber nach Jesu Tod war alles anders, trotz Auferstehung. Er erschien verschiedenen Menschen, jedoch wie ein Geist: Plötzlich da und genauso plötzlich wieder weg.

Das macht es uns Menschen so schwer, an Gott zu glauben und darauf zu vertrauen, dass er immer da ist.

Eigentlich schade, fand das Gemeindemitglied. Ihr gebe Gott so viel Kraft, gerade in dieser Zeit.

Andere dagegen scheinen im Glauben keine Kraft zu finden oder gar nicht erst auf die Idee zu kommen, dort Kraft zu finden. Das ist wirklich schade, weil darin so viel Kraft liegen kann.

So hatte unser Gespräch über die menschlichen Schwierigkeiten im Umgang mit dem Coronavirus auch ein Gutes: Wir sind unverhofft in ein schönes Gespräch über unseren Glauben und die Kraft Gottes gekommen. Das gibt auch Kraft im Umgang mit der aktuellen Coronasituation.

In diesem Sinne wünsche ich Euch und Ihnen allen gute Gespräche und viel Kraft im Glauben.

Tanja Kury-Rilling

2 Gedanken zu „Corona und Gott – Die Kolumne von Tanja Kury-Rilling

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