13. November, 16:00 Uhr: Ein Lichtermeer zu Martins-Ehr

An diesen Heiligen erinnert nicht nur die katholische Kirche

von Eva Schlegel

Geboren im 4. Jahrhundert gehört der Heilige Martin zu den bekanntesten Heiligen. Nicht nur bei Katholiken, auch in der evangelischen, orthodoxen, anglikanischen Kirche wird dem Heiligen aus Frankreich gedacht.
In der Diözese Rottenburg-Stuttgart wurde ihm sogar ein Pilgerweg gewidmet, der Martinusweg. (Siehe dazu auch den Beitrag „Pilgern vor der Haustür“).
Doch was macht ihn so besonders, dass über 1600 Jahre später Kinder mit ihren Laternen singend durch die Straßen ziehen und sich an den einstigen Soldat und Bischof erinnern?
Zum einen ist es wahrscheinlich die wohl bekannteste Legende von der Mantelteilung, die Martin zu seinem Ruhm verholfen hat. Es ist kalt, Martin ist mit seinem Pferd unterwegs, warm eingehüllt in seinen Soldatenmantel und dann trifft er auf einen Bettler, der friert und seine Hilfe braucht. Martin zögert nicht lange, teilt seinen Mantel mit dem Bettler und zieht weiter.

St. Martin wie man ihn kennt

Es war also nicht nur irgendein Bettler, sondern Jesus selbst, der Martin in Gestalt des Bettlers geprüft hat

Oft endet die Geschichte hier, doch jetzt kommt die eigentliche Sache, warum Christen heute immer noch vom Heiligen Martin erzählen: In der Nacht hat Martin einen Traum, in dem Jesus ihm begegnet, angezogen mit der Mantelhälfte des Bettlers und sagt: „Was ihr einem meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ (Mt 25,40) Es war also nicht nur irgendein Bettler, sondern Jesus selbst, der Martin in Gestalt des Bettlers geprüft hat.
Ob Martin zum Zeitpunkt der Mantelteilung bereits getauft war, ist nicht bekannt. Bekannt ist allerdings, dass er sich erst mit 18 Jahren taufen ließ und dann, vermutlich mit Anfang 20, das Militär verließ, weil sich für ihn Krieg und Christentum nicht vereinbaren ließen.

Er versteckte sich bei den Gänsen. Aber warum?

Auch darin liegt ein Grund, warum Martin noch heute so große Bedeutung im Christentum hat. Er war niemand, der den Leuten nach dem Mund redete, sondern asketisch lebte, und sich um die Armen kümmerte. Kein Wunder also, dass die Menschen ihn zum Bischof wählen wollten. Einer, der den Benachteiligten hilft, das Geld nicht verschleudert und dabei auch noch Wunder tut, ist prädestiniert für den Bischofsstuhl. Doch Martin wollte diese Würde nicht, deshalb versteckte er sich bei den Gänsen. Und die? Die verrieten Martin mit ihrem Geschnatter und das müssen sie noch heute büßen als Martinsgans.

Zu viel Geschnatter ...

Der erste Heilige, der keinen Märtyrertod starb

Martin von Tours, wie er heute genannt wird, war der erste Heilige, der keinen Märtyrertod starb und von der westlichen Kirche verehrt wurde. Der Martinstag am 11.11. bekam im Laufe der Zeit immer mehr und unterschiedliche Bedeutungen. So war der Martinstag lange Zeit der Hauptzinstag: die Löhne wurden ausgezahlt, man konnte den Dienstherrn wechseln, Pacht wurde bezahlt usw.
Außerdem begann einen Tag danach, also am 12. November, die sechswöchige Adventszeit, die früher eine Fastenzeit war und nicht wie heute durch Plätzchen und Weihnachtsfeiern geprägt ist.

Start in die Vorbereitung auf Weihnachten

Der Martinstag ist heute noch immer ein klein wenig Vorbereitung auf die Weihnachtszeit. Die Laternen leuchten in der Dunkelheit und weisen schon jetzt auf Jesus, das Licht, dessen Geburt wir an Weihnachten feiern, hin.

So ist es gut, wenn die Kinder um den 11. November herum mit den Fackeln auf die Straßen gehen, das Martinslied singen und alle daran erinnern, auf welche Weise Martin für uns ein Vorbild im Glauben sein kann.

„Ich geh mit meiner Laterne,…“

Der Laternenlaufklassiker schlechthin ertönt auch bei unserem diesjährigen Martinsumzug.

Wann: am 13. November, 16:00 Uhr beginnend mit einem Familiengottesdienst 

Wo: Jettenburg, im Dorfgemeinschaftshaus

Anschließend reitet der Heilige Martin auf seinem Pferd vorneweg und alle laufen mit ihren Laternen hinterher. Bei der Rückkehr am Dorfgemeinschaftshaus gibt es leckeres Martinsgebäck und Punsch.

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