Gemeinsam unterwegs – Erster Emmausgang unserer Kirchengemeinde am Ostermontag

Kennen Sie das Gefühl von Frust, Trauer, Verständnislosigkeit, Verwirrtheit, Hoffnungs- und Mutlosigkeit oder waren Sie in letzter Zeit vielleicht sogar wütend oder aggressiv? Und dann gibt es sicher immer wieder Zeiten, in denen Sie voller Zuversicht, Hoffnung, Euphorie, Tatkraft und Freude sind und vielleicht sogar einfach pures Glück empfinden können?

All diesen Gemütszuständen konnten die Teilnehmenden des ersten Wannweiler Emmausgangs am Ostermontag Ausdruck verleihen. Wie das möglich war? Lesen Sie selbst:
Um 9 Uhr ging es los. Zwanzig Menschen/Personen/Gläubige trafen sich am Schlössle auf dem Einsiedel, um gemeinsam Gottesdienst zu feiern und wie die Jünger damals, auch heute einen Weg gemeinsam zu gehen.

Von Franziska Ostheimer

Dabei stand das Nachempfinden vom Leid, Aufbruch und Empfang der Hoffnung im Vordergrund. Ein geplantes gemeinsames Frühstücken konnte in diesem Jahr aufgrund der Pandemie leider nicht realisiert werden, dies gelingt hoffentlich nächstes Jahr.
Aufgeteilt auf vier Stationen wurde das Emmausevangelium verlesen und alle Anwesenden wurden mit verschiedenen Impulsen zum Mitwirken angeregt.
An der ersten Station befassten wir uns mit den Gefühlen Frust, Trauer sowie Hoffnungs- und Mutlosigkeit. Um sich in die Jünger einfühlen zu können, durften alle Teilnehmenden Körperhaltungen einnehmen, die diese Gefühle widerspiegeln und sich mit folgenden Impulsfragen auseinandersetzen: Was beschäftigt mich gerade? Mit wem kann ich sprechen, wenn mir etwas durch den Kopf geht? Wann habe ich mich mutlos, niedergeschlagen gefühlt?

Treffpunkt vor dem Eingang zum Schloss Einsiedel

Nach kurzem Fußmarsch kamen wir an der zweiten Station an und hörten die zweite Bibelstelle, die vom Auffinden des leeren Grabes handelte. Gefühle, wie Verständnislosigkeit, Verwirrtheit, aber auch Wut und Aggressivität standen im Raum. Um auch diese Gefühle, der verloren gegangenen Erwartungen und Hoffnungen, nachzuempfinden stampften alle mehrmals mit voller Kraft auf den Boden auf. Impulsfragen, die Zeit zur eigenen Reflektion ließen, waren: Wann war ich das letzte Mal so richtig wütend? Was kann ich in diesen Tagen nicht verstehen? Wem erzähle ich, wenn mich etwas überfordert?

Weiter ging es Richtung Station drei. Dort angekommen, hörten wir aus der Bibelstelle die Ankunft der Jünger an ihrem Zielort und wie sie Jesus überredeten, über Nacht bei ihnen zu bleiben. Mit der Ankunft im Dorf, wuchs bei den Jüngern auch die Zuversicht und Hoffnung keimte auf. Die Hilflosigkeit wurde kleiner und das Vertrauen größer. Auch die Anwesenden hielten Inne und beantworteten in der Stille folgende Impulsfragen: Wo spüre ich vertrauen? Wann habe ich mir gewünscht, dass jemand bei mir bleibt? Welche Geschichte/welcher Vers aus der Bibel gibt mir Halt? Geschlossen haben wir diese Station mit einem Gebet, das mit dem Satz „Hilf mir so wie sie zu sein und am Morgen mit gestärkter Hoffnung aufzuwachen. Amen“

Wie die Jünger damals, begaben wir uns zurück zum Ausgangspunkt und hörten an der vierten und letzten Station, wie Jesus das Brot brach und die Jünger endlich erkannten, dass er die ganze Zeit unter ihnen war. Mit dieser frohen Kunde machten sie sich sofort auf und kehrten zurück nach Jerusalem, um die Botschaft zu verbreiten – Halleluja, der Herr ist wahrhaft auferstanden! Diese Euphorie, Tatkraft und Freude brachten alle Teilnehmenden in einem kurzen angeleiteten Tanz zum Lied „Manchmal feiern wir mitten am Tag ein Fest der Auferstehung …“ zum Ausdruck. Glück und Freude brachen heraus und vertrieben sogar kurzfristig den eisigen Wind und die dunklen Wolken. In strahlendem Sonnenschein klatschten wir, drehten uns um die eigene Achse und priesen den Herrn. Als letzten Impuls reflektierten wir zu den Fragen: Was gibt mir Energie? Mit wem möchte ich am liebsten vor Freude tanzen? Welche Geschichte/welcher Vers aus der Bibel gibt mir Halt?
Ganz im Zeichen dieser Freude und des Frühlings erhielten wir am Ende folgenden Segen „Segne uns, damit wir anfangen Knospen zu treiben und zu blühen!“

Emmausgang Station 4 mit Tanz

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