„Ich versuch tolerant zu sein, aber ich kann’s einfach nicht haben, wenn jemand null Manieren hat. Grüßen, bitte/danke, so viel kann man doch erwarten?“ – schrieb jemand vor kurzem auf Twitter.
Grüßen ist von Kindesbeinen an ein Thema. Zuhause, im Kindergarten, in der Schule sollte es, wird es fürs Leben geübt: Wir grüßen uns freundlich!
Bei Gang durchs Dorf oder bei meinen Radrunden auf den Härten freue ich mich immer auf eine positive Reaktion beim Hallo sagen. Oft wird es zuhause Thema, wen man getroffen hat und wie die verschiedenen Antworten ausfielen.
Bei jüngeren, sportlichen Passanten grüße ich meistens mit einem Hallo, bei älteren ist es oft ein „Grüß Gott“. Weshalb? Vielleicht weil ein Hallo flotter klingt oder weil ich annehme, dass das Gegenüber wenig mit Gott am Hut hat. Bei Bekannten füge ich noch gern den Namen dazu.
Gerade war ich wieder auf den so schön autolosen Feldwegen unterwegs, abgestiegen um zu Fuß eine grüne Ecke noch mehr zu genießen, als ein sonntäglicher Spaziergänger mir entgegen kam, freundlich grüßte und ich mit einem „Grüß Gott“ antwortete.
Beim Weitergehen und Nachsinnen über das Grüßen, kam mir der Gedanke, dass dieses „Grüß Gott“ doch jedes Gegenüber meint und etwas länger ausgedrückt „Grüß dich, du Geschöpf Gottes“ meinen könnte. Wobei jeder sich sein eigenes, vorhandenes oder nicht vorhandenes, Gottesbild dabei denken kann.
Und am meistens freut und beglückt mich, wenn ein lachendes Gesicht, schon einem freundlich grüßend entgegen kommt.
Das ist für mich eine wohltuende Interpretation des Grusses, den ich so nur im Schwäbischen kennen gelernt habe.
Danke!
Alex