Shitstorm an der Uhlandschule in Wannweil

Anton Bauer war viele Jahre Lehrer an der Uhlandschule in Wannweil und unterrichtete unter anderen Fächern auch katholische Religion. Für ihn war es ein Schock, als er miterleben musste, wie seine Schule verunglimpft und eine Lehrerin sogar bedroht wurde. Dies sind seine Gedanken zu den Geschehnissen:

Unterricht an einer Schule hat seine Vorgaben. Ich kenne dies aus jahrzehntelanger Erfahrung. Und so ist es auch im Religionsunterricht. Dies ist sinnvoll und bedacht.
Und so kennt es auch eine Kollegin an der Uhlandschule in Wannweil, welche dort seit Jahren evangelische Religionslehrerin ist. Auch Klassenarbeiten gehören dazu. In einer dieser Arbeiten wurden Kenntnisse des Islam abgefragt. Sie stellte unter anderem darin die Frage, wie der Schüler darauf reagieren würde, wenn in seiner Nachbarschaft eine Moschee gebaut werden würde.  Ein Vater, der sich an dem für ihn zu umfangreich behandelten Unterrichtsstoff Islam und dem genaueren Nachfragen störte,  vermutete, dass damit gleich auch das Denken im Elternhaus mit abgefragt würde. Er schickte  diese Arbeit an eine rechtsgerichtete, AfD-nahe Hetzplattform, um seinen Ärger so öffentlich zu machen.
Diese Plattform veröffentlichte einen ausführlichen Artikel darüber und riet ihren Lesern gegen besagte Lehrerin und Schule vorzugehen, weil dies ein unzulässiger Gesinnungstest sei. Wie man in den Lokalzeitungen lesen und im SWR hören konnte, machten viele – siehe Shitstorm –  leider auch in aggressiver Weise, davon Gebrauch, dass sogar die Polizei eingeschaltet werden musste.
Nun ist also auch diese abschreckende Seite der sozialen Medien an unserer Wannweiler Schule angekommen und verlangt Stellung zu beziehen. Stellungsnahmen, die sachlich und  kollegial sind, die offensiv unsere freie Gesellschaft verteidigen, bei denen fair Argumente ausgetauscht und  unser Gemeinwesen nicht schutzlos Hetzern überlassen wird. Dies fordert uns im Alltag, aber auch bei den nächsten Wahlen – zum Beispiel demnächst bei der Europawahl 2019.

Ein Gedanke zu „Shitstorm an der Uhlandschule in Wannweil

  1. Besonders unverständlich finde ich, dass der Vater erst Jahre nachdem dieser Test geschrieben wurde, diesen weitergegeben hat. Was ist passiert, dass er sich jetzt auf einmal an diesem Test stört? Sein Kind besucht nicht einmal mehr diese Schule. Und es ist eine Unmöglichkeit, dass man so etwas öffentlich macht und nicht mit der Lehrperson selbst redet. Das zeugt nicht unbedingt von Respekt vor dem Mitmenschen.

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