Jörg Teufel und Julia Wittmann (aus dem Kirchengemeinderat (KGR)) erläuterten in der Junisitzung des KGRs den Themenschwerpunkt Vertrauen. Dabei legten sie ihr Hauptaugenmerk auf Vertrauen in die Arbeit anderer und wie wir in unserer Zusammenarbeit positive Erfahrungen machen können, um das Vertrauen in unser Gegenüber zu stärken.

Von Jörg Teufel und Julia Wittmann
Definition von „Vertrauen“
dem Selbstvertrauen, also der Zuversicht in die eigenen Fähigkeiten; und dem Fremdvertrauen gegenüber anderen Menschen.
Beides sind dem Wesen nach Erfahrungswerte: Wer früh gelernt hat, dass er Erfolge aufgrund seines Könnens wiederholen kann und dass die Mehrheit der Menschen Vertrauen belohnt, bleibt auch später vertrauensvoll bis vertrauensselig.
Man könnte auch sagen: Vertrauen ist eine erlernte Entscheidung.
Wer vertraut, geht willentlich und zuversichtlich davon aus, dass sich eine Sache so entwickelt, wie versprochen oder erhofft. Ob das dann tatsächlich eintritt, steht freilich auf einem anderen Blatt.
Intelligente Menschen vertrauen anderen eher
Insgesamt aber macht es sie weniger misstrauisch: Die Forscher um den Studienautor Noah Carl betonen, dass der Zusammenhang zwischen Intelligenz und Vertrauen nichts mit dem Einkommen oder sozialem Status zu tun habe. Die Korrelation basiere vor allem auf der Fähigkeit fremde Charaktere besser beurteilen, damit zugleich aber auch gezielter und bessere Beziehungen aufbauen zu können.
Vertrauen zu können, hilft unserem seelischen Wohlbefinden in jeder Beziehung
Ein Grund für die anhaltende Zuversicht ist deren positive Wirkung – auf uns und andere.

Vertrauen und Vertrautheit sind nicht dasselbe
Warum ist das so: Warum vertrauen und misstrauen wir gleichermaßen, obwohl ersteres doch offensichtlich die größeren Vorteile hat?
Nur allzu oft wird Vertrauen mit Vertrautheit verwechselt.
• Vertrautheit entsteht, wenn man sich besser kennen lernt, eine Weile zusammenarbeitet oder miteinander Geschäfte macht.
• Die jedoch dem Vertrauen innewohnende Gewissheit, sich auf den anderen wirklich verlassen zu können, entsteht jedoch erst unter Krisenbedingungen.
Allein solche Schlechtwetterphasen bilden den Rahmen für die anschließende Metamorphose, in der sich die Vertrautheit bewährt und in Vertrauen verwandelt. Oder eben auch nicht.
Vertrauen in die Arbeit anderer
Vertrauen gilt als hoffnungsvoller Vorschuss hinsichtlich bestimmter Erwartungen. Dieser Vertrauensvorschuss wird in seiner Dimension und Form von gemachten Erfahrungen beeinflusst. Erfahrungen sind im positiven Fall z.B. zuverlässige Treue, Loyalität oder auf Vertrauen basierte Erfolge (Ergebnisse, Erlebnisse).
Wie können wir in unserer Zusammenarbeit positive Erfahrungen machen, um das Vertrauen in unser Gegenüber zu stärken?
• Zeigen Sie Interesse an den Themen anderer!
• Gehen Sie mit einer positiven Grundhaltung auf andere zu!
• Sagen Sie, was Sie meinen, glauben, fühlen und tun Sie, was Sie sagen. Das nennt man zuweilen auch authentisch sein – oder vertrauenswürdig. Freilich sollten Sie nicht immer alles sofort und ungefiltert ausplaudern. Takt und Timing dürfen Sie dabei schon noch beachten.
• Seien Sie ehrlich!
• Seien sie besonders ehrlich mit eigenen Fehlern! Fehler zu machen, ist keine Schande. Man muss nur daraus lernen. Teilen Sie Erfahrungen mit anderen!
• Geben Sie Ihr Wissen und Ihre Erfahrung weiter!
• Geben und halten Sie Versprechen!
• Pflegen Sie eine offene und wertschätzende Feedback-Kultur!
Kluge Sprüche von klugen Köpfen
Misstrauen ist, lt. Mahatma Gandhi, ein Zeichen von Schwäche.
Lucius Annaeus Seneca meint dazu: Mangelndes Vertrauen ist nichts als das Ergebnis von Schwierigkeiten. Schwierigkeiten haben ihren Ursprung in mangelndem Vertrauen.
Und ein Weisheitsspruch von Laotse vermittelt: Wer nicht genügend vertraut, wird kein Vertrauen finden.