Schutzkonzept: Augen auf – Gemeinsam stark gegen Missbrauch!

Unser Schutzkonzept zur
Prävention gegen
körperliche, sexuelle und seelische Gewalt

für die für die Seelsorgeeinheit Echaz-Härten
(Katholische Kirchengemeinde Christus König des Friedens
Kirchentellinsfurt, Gesamtgemeinde Kusterdingen, Wannweil)

Von Alex Bernhard

Sexuelle und seelische Gewalt offenkundig tiefer in unsere Gesellschaft eingedrungen

Verfolgt man die Berichterstattung in den Medien, so ist körperliche, sexuelle und seelische Gewalt offenkundig tiefer in unsere Gesellschaft eingedrungen, als gemeinhin angenommen. Von diesen, die Menschenwürde verletzenden Praktiken sind oft Kinder und Jugendliche betroffen. Sie leiden ein Leben lang unter den Folgen. Dass solches auch in unserer Kirche geschehen ist, beschämt uns. Wir gehen davon aus, dass auch hier bei uns Menschen leben, die derartige Gewalt erleben mussten und davon belastet sind.

Die Kirchengemeinde positioniert sich klar gegen jegliches übergriffige Verhalten

Die Kirchengemeinde, vertreten durch den Kirchengemeinderat, positioniert sich klar gegen jegliches übergriffige Verhalten, sei es körperlicher, sexueller oder seelischer Art. Auf der Grundlage der Präventionsordnung der Diözese Rottenburg-Stuttgart haben wir dazu ein Schutzkonzept erarbeitet.
Unsere Kirchengemeinde setzt damit ein deutliches Zeichen zum Schutz aller. Jeder Mensch soll durch nachvollziehbare Strukturen in unserer Gemeindearbeit die Gewissheit haben, vor Übergriffen in der persönlichen Integrität geschützt zu sein.
Mit Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung für unsere Mitarbeitenden und organisatorischen Vorkehrungen wollen wir dazu beitragen, dass Betroffenen begleitende und gegebenenfalls nachsorgende Hilfe und Unterstützung geleistet wird.
Mit dem Schutzkonzept beabsichtigen wir, eine Kultur des achtsamen Miteinanders in die Gesellschaft hineinzutragen. Durch unsere Öffentlichkeitsarbeit wollen wir die Gemeindemitglieder für die Problematik sensibilisieren.

Inhalte unseres Schutzkonzepts

  • Reichweite: Unser Schutzkonzept bezieht sich nicht nur auf Menschen, die an unseren Aktivitäten der Kinder- und Jugendarbeit oder –seelsorge teilnehmen, sondern auch auf Menschen, die als Erwachsene ein besonderes Schutzbedürfnis haben.
  • Wir haben eine Bestandsaufnahme möglicher Gefahrenquellen bei gemeindlichen Aktivitäten, insbesondere im Bereich der Kinder- und Jugendpastoral gemacht.
  • Zur laufenden Begleitung unserer Maßnahmen haben wir ein Gremium (Präventionsausschuss) gebildet, das die Maßnahmen und entwickelten Strukturen beratend begleitet und erforderlichenfalls Veränderungen initiiert.
  • Eine Verpflichtungserklärung, der Verhaltenskodex und ergänzende Verhaltensregeln sind Grundlagen unserer Gemeindeaktivitäten.
  • Wir verlangen von allen unseren haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden ein aktives Bekenntnis zu Verhaltenskodex und Verhaltensregeln, sowie die Teilnahme an entsprechenden Fortbildungsangeboten.
  • Im Rahmen der Verwaltung unserer Kirchengemeinde verlangen wir von Mitarbeitenden in besonders sensiblen Bereichen die eidesstattliche Versicherung, nicht im Sinne dieses Konzepts straffällig geworden zu sein. Je nach Intensität des persönlichen Kontakts zu potenziell gefährdeten Personengruppen, wird auch die Vorlage eines erweiterten polizeilichen Führungszeugnisses gefordert.
  • Mit Hilfe entsprechender Öffentlichkeitsarbeit signalisieren wir, dass im Rahmen unserer kirchlichen Aktivitäten kein Raum für Straftaten gegen die körperliche, sexuelle und seelische Integrität besteht. Wir zeigen damit auch auf, dass unsere Kirchengemeinde betroffenen Menschen Schutz und konkrete Unterstützung anbietet, egal wo ein Übergriff stattgefunden hat.
  • Die Kirchengemeinde kennt die helfenden Strukturen bzw. Stellen in der näheren Umgebung und ist bei der Kontaktaufnahme behilflich. Sie macht auch die Kommunikationswege, gerade auch zu nichtkirchlichen Stellen bekannt.
  • Wir haben ein Kriseninterventionsteam für die aktive Bearbeitung von eventuell aufkommenden Vorgängen gebildet, das ggfs. mit kirchlichen und staatlichen Stellen unverzüglich in Kontakt tritt. Sollte ein Ereignis innerhalb der Gemeinde geschehen sein, leitet das Kriseninterventionsteam, bestehend aus Pfarrer, gewählter/m Vorsitzenden und Präventionsbeauftragten umgehend die notwendigen Schritte ein.
  • Die Kirchengemeinde organisiert Fortbildungsveranstaltungen, die über mögliche Gefährdungspotenziale informieren. Für Mitarbeitende ist die Teilnahme verpflichtend. Gleichwohl ist das Angebot auch öffentlich, um Gemeindemitglieder für die Problematik zu sensibilisieren. Möglicherweise können durch die Informationsarbeit belasteten Menschen oder deren Angehörigen Wege zur konkreten Hilfe erschlossen werden.
  • Das Schutzkonzept kann in seiner detaillierten Form auf der Website der Kirchengemeinde eingesehen werden. Die notwendigen Kontaktdaten zu Krisenintervention bzw. Beschwerden und Fachstellen werden laufend aktualisiert und auch per Aushang bekannt gemacht.
  • In dem von der Kirchengemeinde betriebenen Kindergarten St. Michael in Wannweil gelten wegen der besonderen Nähe zu Kindern entsprechend intensivere Schutzvorschriften, auf die das Personal verpflichtet ist.

Dieses Schutzkonzept ist vom Kirchengemeinderat am 08.11.2023 einstimmig verabschiedet worden.
Das vollständige Schutzkonzept mit seinen detaillierten Regelungen und ergänzenden Anlagen finden Sie auf der Website der Kirchengemeinde bzw. des katholischen Kindergartens St. Michael, Wannweil.

Anregungen und Rückmeldungen zu diesem Schutzkonzept sind sehr erwünscht. Auch bei Fragen wenden Sie sich bitte direkt an den Pfarrer oder die Vorsitzenden des Kirchengemeinderates.

Kirchentellinsfurt, 08. Februar 2024

Augen auf – Gemeinsam stark gegen Missbrauch!

Schutzkonzept vor körperlicher, seelischer und sexueller Gewalt

Zuständigkeiten in der Kirchengemeinde für Beratung, Beschwerden, Krisenintervention, Qualitätsmanagement

Pfarrer Dr. Tomas Begovic
Gewählter Vorsitzender KGR Alex Bernhard

Weilhauweg 12, 72138 Kirchentellinsfurt
Telefon: 07121 / 600765 – E-Mail: pfarramt [at] christus-koenig [dot] eu

Andere Ansprechpartner

Landkreis Tübingen:
Beratungsstelle Aufwind (tima e.V.)
Hirschauer Str. 1, 72070 Tübingen – 07071 / 763006

Psychologische Beratungsstelle
Brückenstraße 6, 72074 Tübingen – 07071 / 92990

Landkreis Reutlingen:
Wirbelwind e.V. Reutlingen – Kaiserstraße 4, 72764 Reutlingen 07121 / 284927
– Beratungsstelle gegen sexualisierte Gewalt in Kindheit und Jugend

Psychologische Beratungsstelle Reutlingen
Gartenstraße 17, 72764 Reutlingen – 07121 / 334547

Diözese Rottenburg-Stuttgart:

Unabhängige Ansprechpersonen für Verdachtsfälle

Theresa Ehrenfried – Tel. 0151 52502750 – theresa [dot] ehrenfried [at] ksm [dot] drs [dot] de
Daniel Noa – Tel. 0177 2355200 – daniel [dot] noa [at] ksm [dot] drs [dot] de

Kommission sexueller Missbrauch
Vorsitzende Dr. Monika Stolz
über Geschäftsstelle: 07472 169-783 – ksm-kontakt [at] ksm [dot] drs [dot] de

Stabsstelle Prävention
Beauftragte – Sabine Hesse – Tel. 07472 169-385 – Mail an:E- praevention

Überregionales Hilfetelefon – 0800 2255530

Hilfeportal Sexueller Missbrauch – www.hilfe-portal-missbrauch.de

Im Übrigen findet man weitere Infos auf der Website der Diözese unter

https://praevention-missbrauch.drs.de/materialien-downloads.html

Den Text der Verpflichtungserklärung, der Verhaltenskodex, lesen oder herunterladen: hier

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.