Vorabinfo zum Pfingstbrief: Wenn der Geist weht

Nach vielen Jahren mussten wir mit der Tradition brechen und den Osterbrief krankheitsbedingt absagen. Auch stand in der Folge der angekündigte Pfingstbrief durch einen erneuten Personalengpass ebenfalls auf der Kippe. In einer Krisensitzung haben wir uns dann entschieden, dass eine erneute Verschiebung sich nur noch schwer rechtfertigen lässt. Das bedeutete allerdings, dass ein Zweier-Team in der Karwoche und über die Ostertage am Schreibtisch sitzen musste. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, wie wir finden. Aber das entscheiden ja nicht wir, sondern Sie. Also sagen Sie uns Ihre Meinung. Die zählt am Ende.

Hinweis in eigener Sache für zukünftige Beiträge: Vielfalt in der Kirchengemeinde, Vielfalt im Team Öffentlichkeitsarbeit. Wir überlassen es unseren Autoren und Autorinnen in gegenderter Sprache oder in klassischer deutscher Sprache zu schreiben.

Von Rainer Degen

Pfingsten – Aufbruchsstimmung? In den beiden großen Kirchen Deutschlands wohl noch nicht. Der Niedergang der christlichen Kirchen in Deutschland setzt sich nämlich weiter fort. Auf der anderen Seite ist Spiritualität „in“. Die Themen in unserem Magazin zu Weihnachten „Spiritualität boomt – was macht Kirche draus?“ drehten sich daher um Ideen und Gedanken darüber, wie Glaube in modernen Gesellschaften neu gelebt und erfahren werden kann. Diese Ausgabe will an die Weihnachtsausgabe anknüpfen.

Pfingstbrief 2022

Grußwort vom Pfarrer

Pfarrer Tomas Begovic fragt in seinem Grußwort: „Pfingsten – ein Aufbruch?“. Für Tomas Begovic ist Pfingsten tatsächlich die Initialzündung für den Aufbruch der Kirche: „Die Gemeinde tritt in den Raum der Öffentlichkeit ein und wird auch nach außen sichtbar als Kirche, versteht ihr Dasein als Sendung, als Aufbruch. Keine Angst mehr, kein Sich-verstecken, geistes-gegenwärtig legt sie ihr Zeugnis ab, dass Gott diese Welt nie verlassen wird und dass sein Geist überall wehen kann und will, wo er Raum findet“.

Titelthema: Wenn der Geist weht

Hier geht unser besonderer Dank an Thomas Münch, der kurzfristig eingesprungen ist und das Titelthema geschrieben hat. In einem Streifzug fasst er 2000 Jahre Heiliger Geist für uns zusammen. Im Abschnitt Geburtswehen scheibt Thomas: „Es muss heftig hergegangen sein, als der Geist Gottes auf die Jünger Jesu herabkam. Entsprechend die Wirkung: Eine Gruppe verängstigter Menschen, die sich zurückzogen und gemeinsam auf den verheißenen Geist warteten, wagen sich plötzlich in die Öffentlichkeit“. Und er meint, dass etwas mehr Gottes Geist für Welt und Kirche gut wäre: „Dabei wäre es heute so wichtig, sich von diesem Geist des Aufbruchs, des frischen Windes, des feurigen Engagements und der verständlichen Mitteilung mitreißen zu lassen“. Am Ende gibt es noch einen Witz, der Ihnen ein Lächeln ins Gesicht zaubern wird. Garantiert.

Das Interview mit Dominik Weiß: „Wir müssen weg von zu vielen Voraussetzungen“

Dominik Weiß  ist in seiner Funktion als Pastoralreferent in der Schwarzwaldgemeinde Baiersbronn der Pfarrbeauftragte. Der oder die Pfarrbeauftragte ist ein neuer kirchlicher Berufsstand, entstanden unter anderem wegen des akuten Priestermangels.

Aus dieser Position heraus war es sicher nicht einfach für Dominik Weiß, einen Zugang zur Kirchengemeinde zu finden und eine Gemeinschaft aufzubauen. Wir haben ihn deshalb unter anderem gefragt, wie er es dann geschafft hat, sich den Menschen zu nähern und sie mitzunehmen? Seine konkrete Antwort hier:

„Die Firmvorbereitung etwa machen wir als offene Jugendkirche. Jeder kann so oft kommen, wie er möchte. Hinterher darf jeder zur Firmung gehen, der die Firmung möchte. Wir müssen weg von zu vielen Voraussetzungen.

Ein anderes Beispiel: „Treffpunkt Gott“. Wir beginnen da mit einem Gottesdienst, danach essen wir gemeinsam. In Workshops unterhalten sich Gemeindemitglieder unterschiedlichen Alters und diskutieren dann miteinander. Da ist meiner Meinung nach das Reich Gottes zugänglich“.

Das Interview führte Eva Schlegel, Johanna Rebholz hat sodann das Video in mehrstündiger Arbeit über zwei Tage in ein Textdokument überführt und ich habe an Ostersonntag diesen Text von knapp 31.000 Zeichen auf etwa 7.000 Zeichen runter gebrochen. Man schuftet, ist aber komischerweise nicht unglücklich.

Weitere Themen im Pfingstbrief

Gerlinde Münch bringt uns in dem Beitrag „Pfingst-Brauchtum – Ursprung und Entstehung“ Rituale und Brauchtum näher. Dabei klärt sie uns über die Tradition des Pfingstochsen auf.

Johanna Rebholz teilt uns ihre Erfahrungen in der Arbeit mit Jugendlichen mit und stellt unter dem Titel „Aussichtsvoll. Geistreich. Musikgeladen.“ Angebote für Jugendliche vor. Sie schreibt: „Innerhalb der Diözese Rottenburg-Stuttgart gibt es zahleiche Möglichkeiten, für sich oder in einer Gruppe geistreiche Tage zu verbringen. So bieten verschiedene Klöster wie beispielsweise das Kloster Siessen ein breitgefächertes spirituelles Angebot. Kinder und Jugendliche können mit der BDKJ-Ferienwelt in den Schulferien eine erlebnisreiche Zeit in einem der 135 Angebote in der Nähe aber auch in Spanien oder Frankreich verbringen.

Ines Spitznagel, Hochschulseelsorgerin und Pastoralrefentin, beschäftigt sich um junge Erwachsene in der Kirchengemeinde Reutlingen. Titel des Beitrags: Do it Together – lieber zusammen als allein! Sie sagt: „Wenn man in unseren Kirchen so in die Reihen schaut, dann stellt man schnell fest: „Junge Erwachsene“ sind gar nicht so leicht zu finden – zumindest nicht im klassischen Sonntagsgottes dienst morgens um 9.30 Uhr. Immer wieder wird das von den Kirchengemeinden bedauert – und man ist einigermaßen ratlos, was man „dagegen“ tun könnte. Das war auch die Ausgangssituation im Kirchengemeinderat von St. Lukas in Reutlingen, als 2020 beschlossen wurde, „etwas“ für Junge Erwachsene anzubieten. Wer sind Junge Erwachsene überhaupt? Ist das das frisch verheiratete Paar, das gerade das erste Kind bekommen hat? Oder die Schulabsolventin, die sich Gedanken machen muss, welche Ausbildung oder welches Studium sie jetzt beginnen soll? Vielleicht ist das auch der junge Mann Ende 20, der mitten im Berufsleben steht, dessen letzter Kontakt mit der Kirche schon 15 Jahre zurückliegt und der auf der Suche nach etwas Spirituellem ist. Schnell merkt man: Von DEN „Jungen Erwachsenen“ in unserer Kirche zu sprechen, ist gar nicht so einfach“.

Unter dem Titel „Pilgern – zu sich und Gott finden“ stellt Rainer Degen ein aktuelles Hipp-Thema vor. Pilgern ist nämlich schick und in der Breite der Gesellschaft angekommen. Der Autor war jüngst mit Bischof Fürst zum Pilgern unterwegs. Der Beitrag enthält Tipps zum Pilgern im Ländle u.a. das Samstags-Pilgern auf dem Martinus Weg.

Bei Termine zum Vormerken erhalten Sie eine Übersicht über wichtige Termine für die zweite Jahreshälfte.

In unseren Kirchen: Ort für Trauer eingerichtet. Nach vielen Gedanken, Recherchen, Planungen hierzu, über den zwischenzeitlichen Wechsel des Kirchengemeinderats hinweg, dann ausgebremst durch Corona, wurde nun zunächst für die Gemeinde in Wannweil ein Angebot mit verschiedenen Komponenten entwickelt. Diesen Ort gibt jetzt auch in Kirchentellinsfurt.

Besonders wichtig: Hilfe für die Leidtragenden des Krieges

Sie möchten den Menschen in der Ukraine, aber auch denen auf der Flucht helfen angesichts der unfassbaren Katastrophe durch diesen absolut sinnlosen Krieg?
Wir haben für Sie noch mal das Spendenkonto der Caritas angeführt sowie einen Link zu den Tübinger und Reutlinger Tafeln.

Die letzte Seite

Ein Elfchen von Gerlinde. Da weht er noch mal, der Heilige Geist.

Unsere Newsletter Abonnenten können den Pfingstbrief schon diese Woche, also vor dem Druck, lesen. Happy Reading.

In diesem Sinne
wünscht das Team Öffentlichkeitsarbeit Ihnen schon jetzt frohe Pfingsten.
Möge der mächtige Geist bei Euch wirken.

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