10jähriges Jubiläum der Literaturgottesdienste in Katharinenkirche Reutlingen

Vier Literaturgottesdienste im Februar 2020

Am 2. Februar um 11:15 Uhr war es wieder so weit – die Katharinenkirche Reutlingen öffnet ihre Pforten. Seit 10 Jahren finden hier, unter Leitung von Pfarrerin Heller, Literaturgottesdienste statt. Die Bücher werden von ausgewählten Personen vorgestellt und interpretiert. Die Texte sprechen Mitglieder des Tonne-Theaters Reutlingen, womit Theater und Kirche eine wunderbare Allianz bilden.
Auch die kommenden drei Sonntage, sind dort, immer um 11:15 Uhr,
Literaturliebhaber*innen willkommen.

Von Gerlinde Münch

Katharinenkirche Reutlingen

Flucht- und Reisegeschichten

Der kleine Prinz war das erste Buch, das von Pfarrerin Heller am 2. Februar vorgestellt wurde. Wer kennt ihn nicht, den kleinen Prinzen, der allerlei erfährt und viele Begegnungen hat auf seiner Reise zur Erde. Interessant wird es, wenn Passagen aus dem Buch von Profis vorgelesen werden und daraufhin eine Interpretation in christlichem Sinne erfolgt. Begleitet wurde dieser Gottesdienst von der Flötistin Birgit Lauw-Zenker.

„Der Schwimmer“ von Zsuzsa Bánks

Auch bei Zsuzsa Bánks Debütroman „Der Schwimmer“ handelt es sich um eine Fluchtgeschichte. Pfarrerin  Sibylle Biermann-Rau spricht am Sonntag, 9. Februar, über die Geschichte einer jungen Frau, die nach dem Ungarn-Aufstand 1956 ihren Mann und ihre zwei Kinder verlässt und in den Westen flieht. Mann und Kinder bleiben zurück und fühlen sich zunächst haltlos. Sie beginnen eine Odyssee durch das Land, auf der Suche nach etwas, woran sie sich festhalten können und was ihnen hilft, ihrem Leben Sinn zu geben und ihnen Heimatgefühle vermittelt.
Untermalt wird dieser Gottesdienst von der Cellistin Ellen Winkler-Lem .

Ungarn - Plattensee

„L‘ Adultera“ (Die Ehebrecherin) von Theodor Fontane

Dekanin Marie-Luise Kling-de Lazzer hat sich für das Buch „L‘ Adultera“ (Die Ehebrecherin) von Theodor Fontane entschieden. Am 16. Februar (3. Literaturgottesdienst) wird über eine 17jährige Frau erzählt, die ihren Mann verlässt, der 28 Jahre älter ist als sie und einen Bankierssohn heiratet. Das Ganze spielt im 19. Jahrhundert, wo Scheidung ein Tabu war. Daher werden die beiden von der prüden Gesellschaft geächtet. Diese Liebesgeschichte endet nicht in einem Fiasko, soviel sei schon mal verraten.

„Das wiedergefundene Licht“ von Jaques Lusseyran

Für einen runden Abschluss am 23. Februar sorgt das Buch „Das wiedergefundene Licht“, eine Biografie, geschrieben von Jaques Lusseyran.  Der Reutlinger Prälat Christian Rose hat sich für die Autobiografie des französischen Literaturprofessors entschieden. Dabei beschreibt der Autor seine Erblindung im Alter von acht Jahren und seine Erlebnisse im Konzentrationslager Buchenwald. Er erlernt eine „neue Art des Sehens“, die nach schweren Zeiten sein Leben verändert.

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