Ich habe das besondere Vergnügen immer wieder, auch nach meiner Pensionierung, in der Grundschule unterrichten zu dürfen. Dort erlebe ich Kinder, die mir teilweise noch unbekannt oder schon vertraut sind und bin immer wieder begeistert von ihrem offenen Wesen.
Ich denke da an eine Religionsstunde mit Erst- und Zweitklässlern, in der wir über ihr Gottesbild gesprochen haben und sie sich voll positivem Schwung äußerten:
„Ich glaube an Gott!“ „Natürlich gibt es Gott!“ „Mein Vater glaubt an Gott, meine Mutter weniger.“ „Meine Oma betet viel zu Gott“…
Keiner verneinte oder sagte, dass es Gott nicht gibt. Einige Kinder trauten sich noch kein Urteil zu, schienen aber sehr nachdenklich zu sein. Aber als ich sagte, dass es auch viele gibt, die an keinen Gott glauben, wollten sie das nicht akzeptieren und warben regelrecht für ihren Glauben.
Solche und viele ähnliche Erfahrungen mit Kindern, die einem nicht nur als Lehrer geschenkt werden, zeigen, wie fürsorglich und bedachtsam wir Erwachsene mit diesem „Goldschatz“ umgehen müssen.