Lied zum Pfingstfest: „Geist der Zuversicht“

Das neue Lied des Monats

„Geist der Zuversicht“ zu finden im Gotteslob auf Seite 350

Geist der Zuversicht, Quelle des Trostes,
komm und stärke uns, Geist der Heiligkeit,
Quelle der Freiheit, Tröster Geist, Schöpfer Geist.
Text: unbekannt, Melodie: Jacques Berthier

Wie alles begann

Die Lieder aus Taizé prägen seit einigen Jahrzehnten die Spiritualität vieler Menschen. In den 40er-Jahren des 20. Jahrhunderts gründete Roger Schutz in Taizé, einem kleinen Ort im französischen Burgund, einen ökumenischen Männerorden.

Von Birgit Espey

Schon bald entwickelte dieser Ort eine große Anziehungskraft. Besonders junge Menschen fühlen sich bis heute von den Grundprinzipien angezogen: Ökumenische Ausrichtung, gelebte Nächstenliebe, reduzierter Lebensstil und gemeinsames Gebet. Vieles davon wird auch in den meditativen Gesängen hörbar: Durch kurze, auf das Wesentliche reduzierte Texte, einfache Melodien und häufiges Wiederholen entsteht eine ganz besondere Atmosphäre, „ in der man gesammelt beten kann… Meditatives Singen macht bereit, auf Gott zu hören.“ (www.taizé.fr) In unserem Gotteslob lassen sich viele Taizé-Gesänge finden: Siebzehn an der Zahl!

Heiliger Geist in Form einer Taube, von Vektor Vogel
Pfingsten, Feuerzungen kommen über die Jünger

Geist als Ursprung der Schöpfung und des Lebens

Die Melodie des oben abgedruckten Kanons stammt vom französischen Komponisten Jacques Berthier (1923 – 1994). „Geist der Zuversicht“ wird in Taizé in zehn Sprachen gesungen. Inhaltlich greift das Lied eine Reihe von Zuschreibungen an den Heiligen Geist auf: Bereits im Alten Testament wird der Geist als der Ursprung der Schöpfung und des Lebens betrachtet. In Psalm 104 heißt es: „Du sendest deinen Geist aus: Sie werden erschaffen und du erneuerst das Angesicht der Erde.“ (Ps. 104, 30) Bei seinem ersten öffentlichen Auftreten in der Synagoge von Nazaret sagt Jesus: „Der Geist des Herrn ruht auf mir (…). Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine frohe Botschaft bringe; damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Blinden das Augenlicht; damit ich die Zerschlagenen in Freiheit setze und ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe.“ (Lk 4, 18f) Der Geist Gottes ist Quelle der Freiheit, der Zuversicht und des Trostes: „Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.“(Joh 14,26) Wer offen ist für den Geist Gottes, berührt damit auch andere Menschen: „Jedem aber wird die Offenbarung des Geistes geschenkt, damit sie anderen nützt.“ (1 Kor 12, 7)

(Quelle: Erläuterungen von Karin Hintersteiner, Referentin für Liturgie und Bibel der Diözese St. Pölten)

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