7. Oktober 2020 – Tag der menschenwürdigen Arbeit

 

 

KAB (Katholische Arbbeitnehmer-Bewegung) begeht den „Tag der menschenwürdigen Arbeit“

Die gesamte Lebens- und Arbeitswelt ist mit dem Covid-19-Virus aus den Fugen geraten. Soziale Kontakte vermeiden ist das Stichwort. Das betrifft jede und jeden in seinem häuslichen Umfeld, in der gesamten Familie, in der Nachbarschaft, im Freundeskreis, in der Kirchengemeinde, auf der Arbeit, eigentlich überall. Neben dem Gefühl des Alleinseins gehen damit für Gruppen und Vereine auch für die KAB massive Einschränkungen einher.

In der Arbeitswelt hat die Corona-Pandemie viele Krisen und unerträgliche Widersprüchlichkeiten offen gelegt. Die Arbeit von Pfleger*innen, Verkäufer*innen, LKW-Fahrer*innen und Mitarbeiter*innen in den Rettungsdiensten wurden öffentlich beklatscht und als „Systemrelevant“ eingestuft. Die Diskussion um die Arbeitsbedingungen und eine gerechte Entlohnung in diesen Bereichen wurde aber schnell wieder beendet.
Bei den skandalösen Zuständen in der Fleischindustrie haben breite Teile der Gesellschaft und der politischen Verantwortungsträger bewusst weggeschaut. Die KAB hat die dort waltenden ausbeuterischen Verhältnisse seit langem beklagt. Die in diesem Bereich nun endlich festgestellten Unmenschlichkeiten finden wir auch in der Landwirtschaft, in der häuslichen Pflege und auf dem Bau. Durch Corona konnte man nicht mehr einfach darüber hinwegsehen.

Der Mindestlohn wurde angesichts der aktuellen Lage zwar erhöht, aber nicht auf eine armutsfeste Höhe. In der ersten Phase bleibt er sogar deutlich unter dem Inflationsausgleich. Die Anhebung auf 10,45 € zum Sommer 2022 ist ebenfalls zu niedrig, wenn heute schon 13,69 € nötig wären, um Einkommens- und Altersarmut zu verhindern.

Besonders dramatisch sind die Corona-Folgen in vielen Ländern des globalen Südens. Durch eine besondere Spendenaktion der KAB-Mitglieder und der KAB-Gruppen – auch unserer Ortsgruppe – kamen 36 000 € zusammen, die an unsere Partnergruppen in Uganda geflossen sind um Projekte in Gang zu setzen, die eine Nahrungssicherung für die Zukunft schaffen und die dort herrschende Hungersnot abzumildern.
In der KAB haben wir uns den Einsatz für menschenwürdige Arbeit auf die Fahnen geschrieben. Aus unserem christlichen Glauben sind wir davon überzeugt, dass alle Menschen die gleiche Würde besitzen. Diese muss auch in der Arbeitswelt sichtbar und erfahrbar sein. Wichtige Kriterien für Menschenwürdigkeit sind eine angemessene und gerechte Entlohnung sowie lebens- und gesundheitsfördernde Arbeitsbedingungen.

Deshalb setzt sich die KAB aktuell ein für:

– bessere Arbeits- und Bezahlungsbedingungen in der Pflege
(Petition: change.org/pflege-braucht-zukunft)
– gegen die Aushöhlung des arbeitsfreien Sonntags
– für einen armutsfesten Mindestlohn.

In der Pflegediskussion und beim Sonntagsschutz arbeitet die KAB in Bündnissen mit Gewerkschaften und anderen Verbänden zusammen um unseren Forderungen noch mehr Nachdruck zu verleihen. Im Bezirk Reutlingen-Horb ist geplant am 8.10.20 (voraussichtlich 10.30 Uhr) eine Andacht zum „Tag der menschenwürdigen Arbeit“ abzuhalten auch um sich seit langer Zeit mal wieder zu treffen

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