Mehr Lob, bitte!

Die gleiche Eingabe-Prozedur am Fahrkartenautomaten wie im letzten Jahr: Fahrtziel „Reutlingen“ – „Tagesticket“. Ob das bereitgezählte Fahrgeld von 4,20 Euro reicht? Oder kommt durch die alljährliche Preissteigerung noch was drauf? Verblüfft sehe ich das Display: „3,50 €“. Habe ich die richtigen Tasten gedrückt? Doch trotz mehrmaligen Prüfens bleibt es bei der unglaublichen Reduzierung. Ganz im Gegensatz zum Tagesticket, das um 10 Cent auf 2,50 Euro zugelegt hat.

Später wird meine Vermutung bestätigt: Seit Jahresbeginn gilt für die Reutlinger Wabe ein Sonderpreis, eine Folge der Klimaschutzmaßnahmen der Stadt. Und ich bemerke, dass sich bei mir tatsächlich die Prioritäten verschoben haben. Die Wahl fällt eher auf Zug/Bus als auf das bequemere Auto. Finde ich gut!

Es ist eine von unzähligen Erfahrungen, die einen positiven Eindruck hinterlassen. Aber kaum wahrnehmbar. Darauf öffentlich aufmerksam zu machen scheint nicht nötig. Im Gegensatz dazu werden Missstände gerne angeprangert. Ärger und Frust sind wirksamere Motoren für öffentliche Äußerungen als Freude und Zufriedenheit. „Nix gsagt isch globt gnuag“ – so unser Motto (nicht nur in Schwaben).

Dabei wäre es ein Leichtes, mal zu sagen, dass etwas gut, gelungen, hilfreich, sinnvoll ist. Und als „positive Verstärkung“ vermutlich viel wirksamer. Öfter mal loben – das wäre doch ein guter Vorsatz für dieses Jahr. Ich jedenfalls überlege mir, einen Leserbrief zu schreiben. Dieser Beitrag hier könnte ja als Grundlage dafür dienen. Und dann sich einfach Zeit nehmen und einige Zeilen zu Papier bringen. Mal sehen. Vielleicht …

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